Bio- und Pharmatechnik - dual (B. Sc.)

Titelfoto Studiengangsseite Bio- und Pharmatechnik (dual) (Bachelor)

Dieser achtsemestrige Studiengang verknüpft effizient die klassische, naturwissenschaftlich-technische Ausbildung eines Bachelor-Studiums mit einer praxisnahen Berufsausbildung. Die Prozesse und Herstellungsverfahren in der Biotechnologie oder Pharmazie zeichnen sich durch zunehmende technische Komplexität aus. Die Absolventen/-innen des Studiengangs „Bio- und Pharmatechnik“ sollen in der Biotechnik als auch in der Pharmatechnik umfassend eingesetzt werden können. Sie sollen sowohl die Produktionsprozesse kennen, als auch wissen, mit welchen (bio-)chemischen Analysentechniken an welchen Stellen im Prozess welcher Stoff analysiert werden muss und was aufgrund der Qualitätssicherung von den Firmen im Rahmen der Wirkstoffzulassung verlangt wird.  

Auf einen Blick

Art des Studiengangs
Dualer (ausbildungsintegrierender) Bachelor-Studiengang      

Abschluss
IHK-Berufsabschluss (Chemielaborant/-in, Biologielaborant/-in, Pharmakant/-in) und akademischer Abschluss Bachelor of Science (B.Sc.)

Studienbeginn
Wintersemester

Regelstudienzeit
8 Semester (180 ECTS)

Zulassungsbeschränkung (N.C.)
nein

Zulassungsvoraussetzung
gültiger Ausbildungsvertrag als Chemielaborant/-in, Biologielaborant/-in oder Pharmakant/-in

Studienort
Umwelt-Campus Birkenfeld

Internationalität
Auslandssemester (freiwillig)

Studiengebühren
keine (nur normale Semesterbeiträge)

Akkreditiert bis
28.02.2026

Studieninhalte

Der duale Studiengang zeichnet sich dadurch aus, dass die Ausbildung am Umwelt-Campus Birkenfeld im Kooperationsverbund mit Industriebetrieben und den Kammern (IHK) erfolgt.

Der/die Studieninteressierte sucht sich zunächst selbstständig ein ausbildendes Unternehmen, das seinen Auszubildenden die Teilnahme am Studiengang Bio- und Pharmatechnik (dual) ermöglicht. Dort durchläuft der/die Studierende eine Ausbildung zum/zur Biologielaborant/-in, Chemielaborant/-in oder Pharmakant/-in. Diese Ausbildung erfolgt nach der Ausbildungsordnung und dem Rahmenlehrplan des jeweiligen Berufs nach dem Berufsbildungsgesetz (BBiG).

Die akademische Ausbildung, die mit dem Titel Bachelor of Science (B. Sc.) abschließt, erfolgt am Umwelt-Campus Birkenfeld. Hier erhalten die Studierenden sowohl eine grundlegende naturwissenschaftliche Ausbildung z. B. mit den Modulen ("Fächern")

  • Biologie und Mikrobiologie,
  • Molekularbiologie und Gentechnik,
  • Allgemeine und anorganische Chemie,
  • Organische Chemie und Biochemie,

als auch eine grundlegende ingenieurtechnische Ausbildung z. B. mit den Modulen

  • Technische Thermodynamik,
  • Technische Fluidmechanik,
  • Angewandte Elektrotechnik,
  • Mess- und Regelungstechnik.

Ergänzt wird dies durch Grundlagenfächer wie z. B. Mathematik, Physik und Informatik.

In den weiterführenden Modulen erlernen die Studierenden welche Technik bei bio-pharmazeutischen Produktionsprozessen angewandt wird und wie aus einem Rohstoff (z. B. Glukose) ein Wertprodukt (z. B. ein Antibiotikum oder ein Antikörper) erzeugt wird. Dies erfolgt z. B. in den Modulen

  • Biotechnologie und Enzymtechnik,
  • Bioreaktionstechnik,
  • Bioaufbereitungstechnik,
  • Aufarbeitung in der Pharmaproduktion,
  • Pharmazeutische Technologie.

Ergänzend dazu beschäftigen sich die Studierenden auch intensiv mit der notwendigen (bio-)chemischen Analytik und den gesetzlichen Vorgaben, die beide zum Ziel haben, dass das erzeugte Produkt (z. B. ein Medikament) den strengen Qualitätsanforderungen entspricht. Dazu sind im Studienverlauf z. B. folgende Module vorgesehen:

  • Instrumentelle Analytik (Pharmazeutische Analytik und Bioanalytik),
  • Pharmazeutische Qualitätsstandards,
  • Arbeits-, Umweltschutz und Reinraumtechnik.

Daneben erarbeiten sich die Absolventen/-innen auch Kompetenzen in den sogenannten Soft-skills, wie etwa in den Bereichen Kommunikation und Präsentation oder Projektmanagement. Flankiert wird dies durch die Module "Fachsprache Englisch" und "Betriebswirtschaft für Ingenieure".

Die Absolventen/-innen können bereits im Studium ihre theoretisch erlernten Kenntnisse fachspezifisch in aktuellen Problemstellungen in der Praxis einsetzen. Dies erfolgt im ersten Studienabschnitt durch die parallel laufende IHK-Ausbildung und im zweiten Studienabschnitt durch Projektarbeiten im Unternehmen, zu denen z. B. auch die Module "Fachprojekt" und "Interdisziplinäres Projekt" gehören. 

Zum Abschluss ihres Studiums sollen die Absolventinnen und Absolventen in der Lage sein, die vielfältigen Prozesse aus den Bereichen Biotechnik und Pharmatechnik zu verstehen und sich schnell und effektiv auch in neue Verfahren einarbeiten zu können.

Einen guten Überblick über die einzelnen Module ("Fächer") gibt der Studienverlaufsplan (siehe Downloads).

Aufbau des Studiums

In den ersten beiden Semestern erfolgt die fachpraktische Ausbildung zum/zur Biologielaborant/-in, Chemielaborant/-in bzw. Pharmakant/-in in den Betrieben. Parallel findet der Berufsschulunterricht statt. Die Ausbildung erfolgt nach der Ausbildungsordnung und dem Rahmenlehrplan des jeweiligen Berufs nach dem Berufsbildungsgesetz (BBiG).

Ab dem dritten Semester wird die praktische Ausbildung in den Ausbildungsbetrieben durch Studieneinheiten am Umwelt-Campus Birkenfeld ergänzt. Die akademische Ausbildung ist modular aufgebaut. Neben Modulen, die speziell für den Studiengang „Bio- und Pharmatechnik“ angeboten werden, besteht das Angebot auch aus Modulen, die studiengangsübergreifend - insbesondere mit dem Studiengang „Bio-, Umwelt- und Prozess-Verfahrenstechnik“ - angeboten werden.

Bis zum Abschluss des 4. Semesters findet die Zwischenprüfung der betrieblichen Ausbildung an der zuständigen Industrie- und Handelskammer statt.

Während der vorlesungsfreien Zeit werden die praktischen Anteile der Module im jeweiligen Unternehmen erbracht, wobei Art und Umfang zwischen dem Kooperationsunternehmen und der Fachhochschule für den Einzelfall besprochen und gemeinsam festgelegt werden.

Bis zum Abschluss des 6. Semesters erfolgt die Abschlussprüfung der beruflichen Ausbildung bei der zuständigen Industrie- und Handelskammer.

Im 7. und 8. Semester erfolgt dann die weitere akademische Ausbildung, die mit der praktischen Studienphase und der Bachelor-Thesis, die beide i. d. R. im ausbildenden Unternehmen angefertigt werden, endet. Mit dem erfolgreichen Studienabschluss wird am Ende des vierten Jahres der akademische Grad „Bachelor of Science“ erworben.

Weitere Informationen zum Studiengang finden Sie hier.

Berufsperspektiven

Der Studiengang „Bio- und Pharmatechnik (dual)“ bietet für Absolventinnen und Absolventen ein breites Spektrum an Tätigkeitsfeldern. Zudem besteht bereits das Arbeitsverhältnis mit dem ausbildenden Unternehmen, welches nach dem Studium i. d. R. weitergeführt wird. Dies liegt auch im Interesse des Unternehmens, das durch das duale Studium spätere eigene Mitarbeiter qualifizieren und an sich binden will.

Absolventinnen und Absolventen der "Bio- und Pharmatechnik" finden aufgrund der erlernten Fähigkeiten Arbeitsmöglichkeiten bei Firmen aus den Bereichen Biotechnologie, Life Sciences, Pharmazie, Chemie, Konsumgüter- und Nahrungsmittelindustrie. Auch Ingenieurbüros, Unternehmensberatungen und QS-Dienstleistungsfirmen sind potentielle Arbeitgeber. Aufgrund der erlernten Fähigkeiten können sich die Absolventinnen und Absolventen der "Bio- und Pharmatechnik" schnell und effektiv in neue Prozesse einarbeiten und Optimierungspotenziale erschließen. Tätigkeitsfelder für Absolventen und Absolventinnen sind beispielsweise:

  • Betreiben, Planen und Projektieren pharmazeutischer, biotechnologischer und (bio-)chemischer Prozesse,
  • Produkt- und Prozessentwicklung,
  • Qualitätssicherung,
  • (Bio-)Chemische Analysentechnik,
  • Anlagenplanung, Anlagenbau, Apparatebau, Integration neuer Technologien,
  • Kundenberatung, technisches Marketing,
  • Prozessanalyse und Prozessoptimierung,
  • Prozessautomatisierung,
  • Forschung und Entwicklung,
  • Patentwesen.

Neben den stark anwendungsorientierten Tätigkeiten in der Industrie stehen den Absolventinnen und Absolventen auch Tätigkeiten in Forschungs- und Entwicklungsgesellschaften, Hochschulen und Instituten oder im Öffentlichen Dienst offen.

Qualifikationsziel des Studiengangs

Die Prozesse und Herstellungsverfahren in der stoffumwandelnden Industrie, sei es chemische Industrie, Biotechnologie oder Pharmazie, zeichnen sich durch zunehmende technische Kom­plexität aufgrund einer hohen Vernetzung von Teilprozessen aus. Zudem haben betriebswirt­schaftliche, ethische und umweltrelevante Fragestellungen direkte Auswirkungen auf die Pro­zessgestaltung. Aus diesem Grund werden vermehrt Mitarbeiter/-innen benötigt, die in der Lage sind mit einem interdisziplinären Ansatz die Gesamtprozesse zu analysieren, im Sinne der Nach­haltigkeit zu optimieren und die Prozessentwicklung mitzugestalten.

Der Abschluss „Bachelor of Science“ im Studiengang „Bio- und Pharmatechnik“ befähigt zum ersten berufsqualifizierten Arbeiten in interdisziplinären Fachbereichen. Die Absolventen/-innen verfügen über umfassendes Know-how der Produktionsprozesse, vor allem im biopharmazeu­tischen Bereich wie z.B. über (bio-)chemische Analysentechniken. Gegenstand des Studiengangs ist der Aufbau der Kernkompetenzen zur Aufnahme einer qualifizierten Erwerbstätigkeit im Bereich der Bio- und Pharmatechnik und anderer durch hohe Qualifikationen und regulatorische Anforderungen geprägten Industriezweige. Die Studierenden verfügen − unter Berücksichtigung der Anforderungen der Berufswelt - über die erforderlichen fachlichen Kenntnisse. Zudem sind sie in der Lage wissenschaftlich zu Arbeiten und zu kommunizieren sowie zur kritischen Einord­nung der wissenschaftlichen Erkenntnisse und verantwortlichem Handeln. Mit Hilfe der im Studium erworbenen Qualifikationen werden die Studierenden in ihrer individuellen Persönlich­keitsentwicklung unterstützt und in die Lage versetzt sich zivilgesellschaftlich zu engagieren. Sie verfügen über ein erweitertes Verständnis betriebswirtschaftlicher Vorgänge und sie haben ein Grundverständnis der pharmazeutischen und biotechnologischen Industrie, des biotech­nischen/pharmazeutischen Sektors und seiner Akteure. Außerdem können die Studierenden ei­genständig wissenschaftliche Themen bzw. vertiefende Fragestellungen strukturieren und erar­beiten sowie die Ergebnisse dokumentieren. Alternativ zum direkten Berufseinstieg nach Ab­schluss des Bachelors kann eine weitere Qualifikation durch einen anschließenden Master­studiengang erfolgen, der gegebenenfalls über eine Promotion auch in einen wissenschaftlich qualifizierten Werdegang führen kann. 

Die fachlichen und überfachlichen Qualifikationsziele des Studiengangs und dessen „Learning Outcomes“ sind durch die Bezeichnung „Bio- und Pharmatechnik“ sehr vielfältig belegt. Neben der grundlegenden naturwissenschaftlichen Ausbildung mit den Schwerpunkten in Biologie, Chemie, Biotechnologie und Analytik werden auch ingenieurwissenschaftliche Kenntnisse er­langt. Hierfür werden im Studium ingenieurwissenschaftliche Grundlagen, wie z. B. Technische Thermodynamik, Angewandte Elektrotechnik sowie Mess- und Regeltechnik gelehrt. Die Studie­renden besitzen durch ihr Studium eine breite ingenieurwissenschaftliche/ naturwissenschaft­liche Wissensgrundlage, die es ihnen ermöglicht sich schnell und zielorientiert in unterschied­liche Spezialgebiete einarbeiten zu können. Neben den technischen Aspekten sollen dabei auch die ökologischen und ökonomischen Randbedingungen einen Einfluss auf die Konzeptfindung haben. Neben den Fachkompetenzen verfügen die Studierenden aufgrund der im Lehrplan ver­ankerten „Soft Skills“ über Diskussionsfähigkeit, wodurch die Absolventinnen und Absolventen eine verantwortungsbewusste Durchsetzungs- oder Kompromissfähigkeit sowie ein hohes Maß an sozialer Problemlösungskompetenz erlangen.

Der Studiengang baut auf der Ebene der Hochschulzugangsberechtigung auf und verbreitert dieses Wissen, so dass die Absolventinnen und Absolventen ein breites und integriertes Wissen und Verstehen der entsprechenden naturwissenschaftlichen und ingenieurwissenschaftlichen Grundlagen nachweisen können. Darüber hinaus sind sie in der Lage die theoretischen Grundla­gen und Methoden in spezifischen Bereichen durch das Wahlpflichtfach und verschiedene Pro­jekte zu vertiefen und sich dem folgend auch den aktuellen Stand der Forschung auf dem jewei­ligen Gebiet zu erarbeiten. Bezüglich ihres Verständnisses sind die Absolventinnen und Absol­venten in der Lage komplexe Sachverhalte zu analysieren und das erlernte Wissen auch im kom­plexen Kontext anzuwenden. Dies zeigt sich einerseits nicht zuletzt auch bezüglich des Einsatzes unserer Absolventinnen und Absolventen im industriellen Umfeld, wo sie von der Produktion über die Anlagenplanung bis in die Entwicklungsabteilungen von Unternehmen mit einer starken Applikationsorientierung eingesetzt werden. Andererseits stellen sich die Absolventinnen und Absolventen auch beispielhaft im Rahmen der akademischen Fortbildung Herausforderungen wie der operativen Umsetzung von Forschungsfragen.

Bewerbung & Einschreibung

Die Bewerbung erfolgt grundsätzlich zuerst um einen Ausbildungsplatz zum/zur Chemielaborant/-in oder Biologielaborant/-in oder Pharmakant/-in bei einem Unternehmen, das seinen Auszubildenden die Teilnahme am Studiengang "Bio- und Pharmatechnik (dual)" ermöglicht. Dieses prüft zusammen mit der Hochschule die anforderungskonformen Voraussetzungen für das duale (ausbildungsintegrierende) Studium.

Die Bewerbung / Einschreibung zum Studium am Umwelt-Campus Birkenfeld erfolgt über unser Online-Portal

Zur Bewerbung um einen Studienplatz werden Bewerberinnen und Bewerber zugelassen, die folgende Voraussetzungen erfüllen:

  • Allgemeine Hochschulreife oder Fachhochschulreife
  • Gültiger abgeschlossener Ausbildungsvertrag zwischen dem/der Studierenden und dem ausbildenden Unternehmen
  • Abgeschlossener Kooperationsvertrag zwischen dem Unternehmen und der Fachhochschule

Ebenfalls zugelassen werden Bewerberinnen und Bewerber, die nur den schulischen Teil der Fachhochschulreife nachweisen. Der fachpraktische Teil wird im Rahmen des dualen Studiums anerkannt.

Der Studienbeginn ist jeweils zum Wintersemester möglich. Die Einschreibung erfolgt i. d. R. ein Monat nach Beginn der IHK-Ausbildung.

Die Fristen zu Bewerbung und Einschreibung finden Sie hier.

Download des Flyer zum Studiengang

Download des Flyer zum Studiengang "Bio- und Pharmatechnik - dual" Bachelor of Science
back-to-top nach oben