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Fachtagung „Künstliche Intelligenz in der Wasserwirtschaft" in Wörrstadt zeigt Potenziale für zukunftssichere Versorgung

Am 30. September 2025 trafen sich in Wörrstadt Expertinnen und Experten aus Forschung, Wasserwirtschaft und Verwaltung zu einer Fachtagung, die sich mit dem Einsatz von Künstlicher Intelligenz in der Wasserwirtschaft beschäftigte. Die Veranstaltung wurde im Rahmen des Projekts „Digitaler Zwilling Wasserwirtschaft“ vom Umwelt-Campus Birkenfeld in Kooperation mit dem Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI) sowie dem Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie und Mobilität Rheinland-Pfalz (MKUEM) organisiert.

Digitalisierung als Schlüssel für nachhaltige Wasserwirtschaft

Die Tagung widmete sich den vielfältigen Einsatzmöglichkeiten von Künstlicher Intelligenz zur Bewältigung aktueller Herausforderungen in der Wasserwirtschaft. Klimawandel, demografischer Wandel und die Energiewende erfordern innovative Lösungsansätze, um die Wasserversorgung und Abwasserentsorgung in Rheinland-Pfalz nachhaltig zu sichern. Mehr als 80 Teilnehmende aus Versorgungsunternehmen, Forschungseinrichtungen und Verwaltung informierten sich über praxisnahe Anwendungen von KI-Technologien im Bereich Wasser- und Abwassermanagement.

Praxisbeispiele demonstrieren Energieeinsparpotenziale

In mehreren Fachvorträgen wurden konkrete Projekte vorgestellt, die das Potenzial von KI-gestützten Systemen eindrucksvoll belegen. Das Projekt SOWEKI präsentierte eine KI-basierte Flexibilitätsplattform zur synergetischen Optimierung von Wasser- und Energieressourcen, die mittels intelligenter Prognose- und Steuerungsalgorithmen Energiekosten senkt und die Resilienz der Versorgung erhöht. Im südlichen Westerwald zeigten die Verbandsgemeindewerke Montabaur zusammen mit dem Fraunhofer-Institut für Techno- und Wirtschaftsmathematik, wie durch KI-gestützte Betriebsoptimierung und die Nutzung von Hochbehältern als Energiespeicher eine weitgehend energieautarke Trinkwasserversorgung möglich wird.

Die Verbandsgemeindewerke Bernkastel-Kues stellten ihre Machbarkeitsstudie zur energetischen Kläranlagenoptimierung vor, die bilanzielle Energieneutralität und beachtliche Energieeinsparungen in Aussicht stellt. Zusätzlich präsentierte das Tech-Startup SWIS aus Kaiserslautern innovative Softwarelösungen zur automatisierten Planung von Wasserinfrastrukturen unter Berücksichtigung von Klimaanpassungsmaßnahmen.

Anwendungsszenarien von Planung bis Betrieb

Die Vorträge verdeutlichten die Bandbreite möglicher KI-Anwendungen in der Wasserwirtschaft. Diese reichen von der Planung und Simulation über Überwachung und Diagnose, Prognosen für Wasserbedarfe und Energieverbrauch bis hin zur Prozessoptimierung im laufenden Betrieb. Besonders hervorzuheben sind Möglichkeiten wie Anomalieerkennung in Sensordaten, Leckagedetektion, energieeffiziente Pumpensteuerung und die Optimierung biologischer Prozesse in Kläranlagen.

Projekt „Digitaler Zwilling Wasserwirtschaft" als Impulsgeber

Das vom MKUEM geförderte Forschungsprojekt „Digitaler Zwilling Wasserwirtschaft" des Umwelt-Campus Birkenfeld und des DFKI hat zum Ziel, die Digitalisierung und den Einsatz Künstlicher Intelligenz in der rheinland-pfälzischen Wasserwirtschaft voranzutreiben. Das Projekt unterstützt Versorgungsunternehmen durch wissenschaftliche Begleitung, die Definition von Anwendungsfällen, Organisation von Workshops sowie die Erarbeitung von Referenzmodellen für Digitale Zwillinge.

Die Veranstaltung machte deutlich, dass KI-Technologien erhebliche Potenziale zur Steigerung der Energieeffizienz, Kostenreduktion und Erhöhung der Versorgungssicherheit bieten. Gleichzeitig wurden auch Herausforderungen wie Datensicherheit, Qualifikationsbedarf und die schrittweise Implementierung in kritischen Infrastrukturen thematisiert.

Ausblick und Vernetzung

Im Anschluss an die Fachtagung nutzten die Teilnehmenden die Gelegenheit zum intensiven Austausch und zur Vernetzung. Das Projekt „Digitaler Zwilling Wasserwirtschaft" plant weitere Veranstaltungen und wird die Zusammenarbeit mit Praxispartnern aus der Wasserwirtschaft fortsetzen.

Kontakt

Adresse
Institut für Softwaresysteme in Wirtschaft, Umwelt und Verwaltung
Campusallee, Gebäude 9925
55768 Hoppstädten-Weiersbach

 

Zentrale Ansprechpersonen
Franziska Mai
Mail: f.mai(at)umwelt-campus.de
Gebäude 9925

 

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