Mit dem Verdienstorden des Landes Rheinland-Pfalz werden Personen ausgezeichnet, die Außergewöhnliches und Überdurchschnittliches für Rheinland-Pfalz geleistet haben. Neben der Ehrenbürgerschaft ist der Verdienstorden die höchste Auszeichnung des Landes Rheinland-Pfalz. Seite 1981 wird dieser vergeben und um die Bedeutung zu unterstreichen, ist die Zahl der Ordensträgerinnen und Ordensträger auf insgesamt 800 begrenzt.
Die Präsidentin der Hochschule Trier Prof. Dr. Dorit Schumann, begrüßte die zu Ehrenden und alle anwesenden Gäste, ging in ihrer Ansprache auf die Wichtigkeit des Ordens ein und drückte ihre Anerkennung aus: „Die Verleihung des Verdienstordens an gleich zwei Persönlichkeiten mit enger Bindung zum Umwelt-Campus ist ein bedeutender Moment für unsere Hochschule. Sie würdigt nicht nur individuelle Lebensleistungen, sondern auch das besondere Profil und die gesellschaftliche Verantwortung unseres Standortes.“
Der frühere Landrat des Landkreises Birkenfeld und Staatssekretär im Innenministerium Dr. Ernst Theilen gilt als „Vater des Hochschulstandorts Birkenfeld“. Zwischen 1982 und 1994 setzte er sich als Landrat intensiv für die strukturpolitische Entwicklung der Region durch den Ökompark ein und trieb die Gründung des heutigen Umwelt-Campus entscheidend voran. Von 1994 bis 2001 unterstützte er als Staatssekretär des für Konversion zuständigen Innenministeriums des Landes den weiteren Ausbau nach Kräften und stellte, oft unbemerkt von der Öffentlichkeit, wichtige Weichen. Auch nach seiner Pensionierung verlor der „Vater des Umwelt-Campus“ sein „Kind“ nie aus den Augen.
Seine Weitsicht und Beharrlichkeit ermöglichten den Aufbau eines zukunftsorientierten, nachhaltigen Bildungsstandorts in einer strukturschwachen Region – gegen viele Widerstände. Als langjähriger Unterstützer der Stefan-Morsch-Stiftung, der ersten Stammzellspenderdatei Deutschlands, engagiert sich Theilen zudem bis heute im Kampf gegen Leukämie. Dr. Theilen wurde 2012 zum ersten und bisher einzigen Ehrensenator der Hochschule Trier ernannt, sein Name bleibt eng mit dem Campus Birkenfeld verbunden. Auch im hohen Alter von 85 Jahren zeigt er sich ideenreich und inspiriert für neue Vorhaben wie z.B. die Stärkung der Zusammenarbeit des Umwelt-Campus mit der Stefan-Morsch-Stiftung und dem Nationalpark Hunsrück-Hochwald.
Prof. Dr. Klaus Helling, der die Laudatio für Dr. Theilen übernommen hat, verdeutlichte die herausragende Rolle, die der Geehrte für den Aufbau des Umwelt-Campus einnahm und betonte auch, dass er dabei als Teamplayer agierte und viele weitere Unterstützerinnen und Unterstützer eingebunden hat. Abschließend zitierte Helling die Worte des Ministerpräsidenten Alexander Schweitzer anläßlich der Verleihung des Landesverdienstordens: „Dr. Ernst Theilen hat sich große Verdienste beim Aufbau des Umwelt-Campus Birkenfeld der Hochschule Trier erworben. Seine Visionen und seine Beharrlichkeit haben die Schaffung eines zukunftsorientierten Hochschulstandortes maßgeblich vorangetrieben.“
Prof. Dr.-Ing. Klaus Uwe Gollmer ist seit 25 Jahren am Umwelt-Campus Birkenfeld Professor für Informatik und erhielt die Auszeichnung für sein außergewöhnliches Engagement in der MINT-Förderung und der Digitalisierung. Unter dem Leitsatz „MINT macht Mut“ verfolgt Prof. Gollmer das Ziel, junge Menschen zu technologischem Denken zu ermutigen und sie zu selbstbestimmtem Handeln zu befähigen. Besonders hervorzuheben ist die von ihm mitentwickelte „IoT2-Werkstatt“, eine offene und einfach zu erlernende Programmierplattform, die es auch Laien ermöglicht, eigene Ideen in den Bereichen Internet der Dinge und Künstliche Intelligenz umzusetzen. Diese Initiative hat nicht nur Informatik-Profilschulen in Rheinland-Pfalz geprägt, sondern findet bundesweit Beachtung – zum Beispiel durch die während der Corona-Zeit gebaute CO2-Ampel zur Überwachung der Luftqualität in Innenräumen. Gollmers Projekte reichen von intelligenten Alltagshelfern bis hin zu anwendungsnahen Lehrformaten wie IoT-Hackathons. Mit seinem Engagement für das kürzlich gestartete BMBF-Projekt DigiSelfTrans bringt er Digitalisierung, Selbstwirksamkeit und Klimabewusstsein zusammen – auch in Zusammenarbeit mit Partnern wie dem Deutschen Roten Kreuz.
„Klaus Gollmer blickt immer in die Zukunft und sprüht vor Tatendrang. Er sieht das „Große Ganze“ wie den gesamtwirtschaftlichen Aspekt der MINT-Fachkräfte und die Chancen der jungen Menschen für zukunftsorientierte Bildungswege. Studierende stehen bei ihm ganz weit vorne“, berichtet Prof. Dr. Stefan Naumann in seiner Würdigung zu Prof. Gollmer.
Dr. Theilen und Prof. Dr. Gollmer freuten sich über die zahlreich erschienen Gäste zu ihren Ehren und bedanken sich für langjährige gute Zusammenarbeit. Beide verfolgen bereits mit Ehrgeiz weitere Projekte sowie Initiativen und haben noch zahlreiche Visionen und Ideen für die Zukunft des Umwelt-Campus und darüber hinaus.
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