„Wenn man hier in der Werkhalle steht und sieht, wie Roboter präzise Rohrbögen verlöten, merkt man sofort: Das ist kein Zukunftsversprechen, das passiert schon heute“, sagte Staatssekretärin Petra Dick-Walther beim Rundgang. „Ich habe mit einer Mitarbeiterin gesprochen, die seit über 20 Jahren hier arbeitet: ‚Früher haben wir viele Arbeitsschritte von Hand gemacht – jetzt hilft uns die Technik, schneller und sauberer zu produzieren.‘“ Genau darum geht es: Um Innovation, die Arbeitsplätze sichert und Betriebe entlastet. „Mit Projekten, wie dem Robot Hub Transfer, bringen wir Forschung, Praxis und regionale Wirtschaft zusammen. Das stärkt unsere kleinen und mittleren Unternehmen – und sorgt dafür, dass Zukunftstechnologien nicht nur in Großkonzernen, sondern auch in Familienbetrieben ankommen. Aber vor allem auch konkrete Investitionsentscheidungen am Wirtschaftsstandort Rheinland-Pfalz getroffen werden“, unterstrich die Staatssekretärin.
Michael Blug, Projektmitarbeiter des Teams Umwelt-Campus Birkenfeld, führte im Rahmen des Projekts eine Machbarkeitsstudie zum automatisierten Stecken und Löten von Rohrbögen an Wärmeübertragern durch – einem Kerngeschäft von Howatherm. Dabei wurde mithilfe von Robotik, Bildverarbeitung und weiteren innovativen Technologien die technische Machbarkeit bewiesen. Auf Grundlage einer umfangreichen Wirtschaftlichkeitsbetrachtung konnte Howatherm daraufhin einen externen Auftrag an einen Systemintegrator aus der Pfalz vergeben, der eine 1:1 Anlage entwerfen wird. Das geplante Investitionsvolumen liegt bei circa 500.000 Euro.
Prof. Dr. Christoph Kaup, Geschäftsführer von Howatherm, unterstrich den hohen Innovationsgrad des Projekts und hob hervor, wie wichtig solche Förderprojekte für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) sind, die Automatisierungsprojekte zur Steigerung ihrer Wettbewerbsfähigkeit umsetzen möchten. Insbesondere im Hinblick auf den Fachkräftemangel bieten solche Initiativen entscheidende Chancen für die Industrie in der Region.
Marcus Götten, operativer Projektleiter von Robot Hub Transfer, präsentierte die bislang erreichten Erfolge des trinationalen Projektkonsortiums. Beteiligt sind neben dem Umwelt-Campus Birkenfeld (Projektkoordination) die Hochschule Karlsruhe, Hochschule Offenburg, CCI Alsace, Université Haute-Alsace, Swiss Mechatronics und Hightech Zentrum Aargau. Das Projekt fördert KMU entlang des Oberrheins mit kostenfreien Beratungen und Transferprojekten im Bereich Robotik und Automatisierung, um deren Wettbewerbsfähigkeit zu stärken und neue Technologien zugänglich zu machen. Die Gesamtkosten für das Interreg-Projekt betragen rund 4,1 Millionen Euro, davon gut 1,7 Millionen Euro aus EU-Mitteln.
Seit Projektbeginn wurden bereits 70 Erstberatungen sowie 28 Transferprojekte erfolgreich umgesetzt, die verschiedene Branchen wie Automobilzulieferer, industrielle Fertigung und Lebensmittelindustrie umfassen. Die nachhaltige Zusammenarbeit der Partner aus Deutschland, Frankreich und der Schweiz schafft grenzüberschreitende Impulse und beschleunigt den Technologietransfer direkt in die Praxis.
Die Veranstaltung bei Howatherm bot neben der Vorstellung des konkreten Transferprojekts eine Live-Demonstration des Demonstrators zum automatisierten Stecken und Löten von Rohrbögen.
Das Interreg-Projekt Robot Hub Transfer wird bis September 2026 fortgeführt und plant weitere Erstberatungen und Transferprojekte zur Stärkung der Innovationskraft kleiner und mittlerer Unternehmen in der gesamten Oberrheinregion.
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