Pressemitteilung

Start eines Mehrwegsystems am Umwelt-Campus Birkenfeld

Start eines Mehrwegsystems am Umwelt-Campus Birkenfeld

Am 01. September 2022 fiel der Startschuss für ein neues Mehrwegsystem in der Mensa am Umwelt-Campus Birkenfeld der Hochschule Trier. Mit Hilfe der eigens dafür entwickelten Web-App IntakeDAV können von nun an wiederverwendbare Mehrweg-Bowls pfandfrei in der Mensa ausgeliehen werden.

Der Projekthintergrund: In dem Forschungsvorhaben „Mehrweg- und Kaskadenwirtschaft am Umwelt-Campus Birkenfeld der Hochschule Trier“, gefördert durch das Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie und Mobilität Rheinland-Pfalz, werden zwei Abfallvermeidungsstrategien am Umwelt-Campus Birkenfeld verfolgt. Im Bereich der Mensa sollen Einwegverpackungen für das Essen to go vermieden und durch die wiederverwendbaren Mehrweg-Bowls ersetzt werden. Im Bereich der Studierendenwohnheime soll das Sperrabfallaufkommen durch eine Möbelbörse mit digitaler Plattform drastisch reduziert werden. Bereits zu Beginn dieses Jahres startete der physische Betrieb der Gebrauchtmöbelbörse für die Studierenden am Umwelt-Campus.

Das Projekt ist eine standortübergreifende, interdisziplinäre Zusammenarbeit der Fachbereiche Informatik (Hauptcampus) und Umweltwirtschaft/-recht (Umwelt-Campus Birkenfeld) unter der Leitung von Herrn Prof. Dr. Georg Rock und Frau Prof. Dr. Susanne Hartard.

Was ist IntakeDAV?
In dem Forschungsvorhaben wurde ein App-basiertes Mehrwegsystem für die Mensa am Standort Birkenfeld entwickelt. Mit Hilfe der Web-App IntakeDAV (Digitalisierte Abfallvermeidung) kann das Essen-to-go pfandfrei in einer wiederverwendbaren Mehrweg-Bowl ausgegeben werden.
Die App IntakeDAV ist eine Single-Page-Web-App und wurde als sogenannte On-Prem-Software von dem Projektteam im Fachbereich Informatik entwickelt (lokale Nutzung der Software in eigener Verantwortung), enthält demnach keine Anbindung an Drittsysteme, um den höchsten Anforderungen an Datenschutz, insbesondere der Verarbeitung in der EU, gerecht zu werden. Die Datenhaltung und Datenhoheit bleibt also beim Betreiber und wird nicht an Dritte weitergeleitet.

Für die Wahl einer geeigneten Bowl für das Mehrwegsystem wurden verschiedene Bowls von unterschiedlichen Herstellern begutachtet und verglichen. Folgende Kriterien spielten dabei eine wichtige Rolle:

  • Material
  • Zyklizität
  • Kreislaufführung
  • Sortiment/Größen
  • Individualisierung
  • Preis

Das Material der final ausgewählten Mehrweg-Bowl ist ein Bio-Compound, das aus einem Bio-PP (Bio-Polypropylen) und Fichtenholzfasern besteht. Das Bio-PP wird aus pflanzlichen Altspeiseölen hergestellt, einem Abfallprodukt der Lebensmittelindustrie. Auch die Fichtenholzfasern sind ein Abfallprodukt aus Sägewerken. Das eingesetzte Holz entstammt nachhaltiger Forstwirtschaft und ist FSC und PEFC zertifiziert. Die Bowl kann von dem Hersteller zurückgenommen und recycelt werden, sollte sie kaputt gehen. Die Mehrweg-Bowl gibt es in drei verschiedenen Ausführungen: eine große Bowl für die Hauptgerichte, eine kleine Bowl für Salate und einen Becher für Suppen, der wahlweise aber auch für Heißgetränke verwendet werden kann.

Warum tun wir das?
Durch die Einwegkunststoffverbotsverordnung wird die Verwendung von bestimmten Einwegkunststoffprodukten verboten, das Kernproblem der Abfallvermeidung jedoch nicht gelöst, denn auch Einwegverpackungen aus nachwachsenden Rohstoffen, im Fall unserer Mensa handelt es sich um Einwegverpackungen aus Zuckerrohr, haben einen hohen Impact auf die Umwelt. Mehrwegsysteme stellen eine Lösung zur Abfallvermeidung dar und müssen ab Januar 2023 als Alternative zu Einwegverpackungen aus Kunststoff in der Gastronomie angeboten werden.

Durch die Einführung des Mehrwegsystems soll eine substanzielle Verbesserung im Bereich Abfallvermeidung am UCB erwirkt werden. Das Projektteam erhofft sich darüber hinaus Daten über die Zyklizität der Mehrweg-Bowls, Abfallvermeidungs- sowie zu CO2-Einsparungspotenzialen zu erlangen.

Wie funktioniert IntakeDAV?
Mitarbeiter*innen, Professor*innen sowie Studierende können sich an ihrem Smartphone mit ihrem Hochschul-Account bei IntakeDAV anmelden. Externe, die keinen eigenen Hochschul-Account besitzen, können sich auch mit ihrem Namen und einer gültigen E-Mail-Adresse anmelden. So wird gewährleistet, dass auch Anwohner*innen, Besucher*innen oder Gäste des Hotels an dem Mehrwegsystem teilnehmen und Bowls ausleihen können.

An der Essensausgabe der Mensa kann das Essen to go nun in einer Mehrweg-Bowl bestellt werden. An der Kasse muss anschließend der Barcode der Bowl sowie der eigene persönliche QR-Code auf dem Smartphone (oder ausgedruckt) vorgezeigt werden. Beides wird von den Mitarbeiter*innen der Mensa abgescannt und die Bowl ist somit ausgeliehen. Innerhalb von 10 Tagen muss die Bowl wieder in der Mensa zurückgegeben werden. Dort wird sie gereinigt und kann wieder ausgeliehen werden.

In der App IntakeDAV kann man alle aktuell ausgeliehenen Bowls sowie die gesamte Historie mit allen jemals ausgeliehenen und bereits zurückgegebenen Bowls ansehen. Für jede Ausleihe sammelt man Punkte, die man ebenfalls in der App einsehen kann.

Weitere Informationen zu dem laufenden Projekt finden Sie auf der Projekt-Webseite: https://www.hochschule-trier.de/informatik/forschung/projekte/intakedav

Kontaktpersonen im Fachbereich Umweltwirtschaft/-recht am Umwelt-Campus Birkenfeld:
Prof. Dr. Susanne Hartard
Projektleitung
Tel.: +49 6782 17-1322
s.hartard(at)umwelt-campus.de

Klara Theobald
Projektmanagement
Tel.: +49 6782 17-1524
k.theobald(at)umwelt-campus.de

Kontaktpersonen im Fachbereich Informatik am Standort Trier:
Prof. Dr. Georg Rock
Projektleitung
Tel.: +49 651 8103-596
g.rock(at)hochschule-trier.de

Robert Rößger
Leitender Software-Ingenieur
r.roessger(at)hochschule-trier.de

Das IntakeDAV Projektteam mit der Mensa-Leitung (Campus Company GmbH), v. l. n. r.: Robert Rößger, Prof. Dr. Georg Rock, Benjamin Straus, Prof. Dr. Susanne Hartard, Klara Theobald
Das IntakeDAV Projektteam mit der Mensa-Leitung (Campus Company GmbH), v. l. n. r.: Robert Rößger, Prof. Dr. Georg Rock, Benjamin Straus, Prof. Dr. Susanne Hartard, Klara Theobald
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