Projekt des Monats

20 Jahre Umwelt-Campus Birkenfeld – vom Militärlazarett zum nachhaltigen Bildungs- und Forschungszentrum

Luftaufnahme des Campusgelände
Luftaufnahme des Campusgelände

Mit seinem innovativen und in Deutschland einzigartigen „Null Emissions“ – Konzept ist der Umwelt-Campus Birkenfeld ein Vorbild für die nachhaltige Entwicklung einer Konversionsfläche, weit über die Grenzen von Rheinland-Pfalz hinaus.

Im Jahr 2016 feiert der Umwelt-Campus sein 20-jähriges Bestehen. Hierzu lädt er am 20./21. Mai zu einem offiziellen Festakt und Tag der offenen Tür mit Alumni-Feier ein. 

Als „Zero Emission University“ verfolgt der Umwelt-Campus von Anfang an ein kompromisslos ökologisches Konzept. Genauso vorbildlich sind auch die CO2-neutrale Energie- und Wärmeversorgung und die modernste Gebäude- und Anlagentechnik. Die grundlegende Energieversorgung für den Campus wird zu 100% aus erneuerbaren Energien bereitgestellt.

Die grüne Idee zieht sich durch alle Bereiche und Studiengänge. So wurden z.B. beim Umbau der ehemaligen Lazarettgebäude und bei den Neubauten vorwiegend ökologische Baumaterialien eingesetzt. Regenwasser wird in Mulden und Rigolen aufgefangen und für Toilettenspülung, Adsorptionskälteanlage sowie für angelegte Feuchtbiotope genutzt.

Das Konzept der beiden Fachbereiche Umweltwirtschaft/Umweltrecht und Umweltplanung/Umwelttechnik sieht eine interdisziplinäre Ausbildung unter dem Rahmenaspekt des Stoffkreislaufes im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung vor. Unter dem Themenschwerpunkt „Umwelt“ bietet der Campus den Studierenden eine zukunftsorientierte Ausbildung.

 

Historie. Mit Zukunft.

1993 traf das Land Rheinland-Pfalz die Entscheidung, in Birkenfeld/Neubrücke den Umwelt-Campus als neuen Standort der Fachhochschule Trier zu gründen. Diese Liegenschaft war bis 1992 ein Reservelazarett der amerikanischen Streitkräfte in Deutschland. Das Campusmodell basiert auf dem aus amerikanischen Hochschulen bekannten „Residential-Campus“, der Leben, Lernen und Arbeiten an einem Ort vereint. 

1994 begannen die Umbauarbeiten, bei denen nach und nach moderne Seminarräume, Vorlesungssäle, Labore und eine umfassende Infrastruktur entstanden.

Der Erfolg ließ nicht lange auf sich warten: Statt der erwarteten 120 Studierenden stürmten mit der Eröffnung im Jahre 1996  556 Studierende den Campus. Die Gründerprofessoren Prof. Dr. Eulenstein, Prof. Dr. Köhler und Prof. Dr. Bronder glaubten zu Recht, dass aus dem Campus schon bald etwas „Besonderes“ entstehen wird. 

1998 begann der nächste Abschnitt mit dem Neubau des Zentralgebäudes, welches 2001 als „zentraler Neubau“ übergeben wurde und die Bezeichnung bis heute führt.

2012 wurde das neue Kommunikationsgebäude eröffnet. Es bietet großzügig Raum für unzählige Veranstaltungen. Einerseits ist es Teil der Eingangsachse des zentralen Neubaus, in dem sich ein Großteil der Vorlesungsräume und die Bibliothek befinden. Andererseits auch Verbindung zwischen den Bereichen „Lernen, Leben und Arbeiten“ auf dem Campus. Das Gebäudekonzept fügt sich nahtlos in die vorhandene Struktur des gesamten Geländes ein. Bei der Auswahl der Materialien standen ökologische und nachhaltige Baustoffe im Vordergrund und das Gebäude ist zudem als Null-Energie-Haus konzipiert.

Neustes Gebäude ist die Sporthalle, die im Januar 2015 eingeweiht wurde. Die mit modernster Technik ausgestattete Zweifeldhalle ist 50 Meter lang und 35 Meter breit. Das Gebäude verfügt über eine Fotovoltaik-Anlage. Ebenso werden Regen-, Grau- und Gelbwasser getrennt und können einer weiteren Nutzung zugeführt werden. Die hochmoderne Klimatechnik dient der Hochschule zusätzlich zu Studienzwecken.

 

Nachhaltig erfolgreich. In jeder Beziehung.

Seit 2008 darf sich der Umwelt-Campus „Ausgewählter Ort im Land der Ideen“ nennen. Zusammen mit dem größten Institut am Campus, dem Institut für angewandtes Stoffstrommanagement (IfaS - Gründung 2001), konnte 2014 bereits die 5. Auszeichnung entgegen genommen werden. „Deutschland – Land der Ideen“ ist die gemeinsame Standortinitiative der Bundesregierung und der deutschen Wirtschaft, vertreten durch den Bundesverband der Deutschen Industrie, mit dem Ziel im In- und Ausland ein Bild von Deutschland als innovatives und weltoffenes Land zu vermitteln.

Im Jahre 2010 und 2011 fragte die „Utopia AG“ Studierende: „Wer ist die grünste Hochschule Deutschlands?“ Die Studierenden haben den Umwelt-Campus Birkenfeld 2010 auf den zweiten Platz und 2011 auf den ersten Platz gewählt. Die Utopia AG sieht das genauso: „Es ist wirklich beeindruckend, wie hier Nachhaltigkeit praktiziert und vorgelebt wird.“

 

Impulsgeber der Internationalisierung.

In Zeiten der ausgeprägten Globalisierung braucht es internationale Erfahrungen, um die immer komplexer werdenden Vorgänge wirklich zu verstehen und neue Wege zu gehen. Der Umwelt-Campus bietet seinen Studierenden ein breites Netz an internationalen Kontakten zu ausländischen Partnerhochschulen sowie zu außer-universitären Institutionen wie Forschungseinrichtungen und Unternehmen. Für die internationalen Studierenden bietet der Campus attraktive englischsprachige Studienangebote, wie zum Beispiel im Study Semester „Sustainable Business“ oder in den nachhaltigen Studienangeboten „International Material Flow Management“.

Zweimal in Folge erhielt der Umwelt-Campus die renommierte Auszeichnung „Bildung für eine nachhaltige Entwicklung“ für das Study Semester. Diese Auszeichnung würdigt Projekte, die nachhaltiges Denken und Handeln vermitteln. 2014 wurde der Bachelor- und der Masterstudiengang „Umwelt- und Betriebswirtschaft“ vom Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) mit dem 3. Preis für „Beispielhafte Anerkennung“ von ausländischen Studienleistungen im Rahmen der Ausschreibung „Bologna macht mobil“ ausgezeichnet.

Der Umwelt-Campus Birkenfeld entwickelte sich von einem verlassenen Militärlazarett zu einem modernen und innovativen Hochschulstandort, mit dem Ziel auch zukünftig neue Potenziale zu aktivieren, Lösungen für die Herausforderungen unserer Zeit zu finden und diese im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung voranzutreiben. Insgesamt eine bemerkenswerte Erfolgsgeschichte, entstanden aus einer mutigen Vision.

Zentraler Neubau
Zentraler Neubau
Kommunikationsgebäude
Kommunikationsgebäude
Sporthalle
Sporthalle
back-to-top nach oben