Projekt des Monats

Der Nationalpark Hunsrück-Hochwald als Chance für die Region

Studentische Projektgruppe im Interview mit dem Landrat des Landreises Birkenfeld. v.l.: Lukas Sebastian, Benedikt Stroh, Ruwen Schäfer, Dominik Klingner, Markus Ochs, Dr. Matthias Schneider
Studentische Projektgruppe im Interview mit dem Landrat des Landreises Birkenfeld. v.l.: Lukas Sebastian, Benedikt Stroh, Ruwen Schäfer, Dominik Klingner, Markus Ochs, Dr. Matthias Schneider

Auswirkungen auf demographische Entwicklung, Regionalwirtschaft und regionalen Tourismus.

Der neue Nationalpark Hunsrück-Hochwald steht kurz vor seiner Eröffnung. Auch der Umwelt-Campus Birkenfeld beschäftigt sich in studentischen Projektarbeiten und Fachvorträgen innerhalb des Wahlpflichtfachs „Forschung und Entwicklung im Nationalpark Hunsrück-Hochwald“,  mit dem Nationalpark und dessen Auswirkungen auf die Region. Innerhalb verschiedener studentischer  Projektgruppen, werden unter anderem: Messnetze für Umweltdaten, mögliche Synergieeffekte vorhandener Tourismusstrukturen im Nord-Saarland, Qualitätssysteme verschiedener Nationalparke oder den Anstieg der CO2-Emissionenen aufgrund möglicher Tourismusströme untersucht.

Vier Studierende des Studiengangs Wirtschaftsingenieurwesen/Umweltplanung  setzen sich mit der demographischen Entwicklung, der Regionalwirtschaft und dem regionalen Tourismus innerhalb der Nationalparkregion auseinander. In der Projektarbeit werden verschiedene Konzepte entwickelt und deren Auswirkungen untersucht. Als erstes wurden die bereits bestehenden deutschen Nationalparke untersucht und die Ist-Situation aufgenommen. Anschließend wurden verschiedene Szenarien zur demographischen Entwicklung, Regionalwirtschaft und Tourismus in der Nationalparkregion entwickelt. Ein Szenario ist die Inbetriebnahme der Bahnstrecke zwischen Türkismühle und Hermeskeil als Tourismusbahn.  Die im Jahre 2013 stillgelegte Strecke bietet neben einer Haltestelle am „Tor zum Nationalpark“ viele weitere sehenswerte Attraktionen, wie z.B. den Bostalsee sowie ein Feuerwehr- und Eisenbahnmuseum.

Um ein möglichst vielseitiges und umfangreiches Bild der Situation zu bekommen sind die Projektteilnehmer an verschiedene Akteure aus Politik, Bürgerinitiativen und Wirtschaft herangetreten um persönliche Gespräche zu führen. Am 05.11.2014 interviewte die Projektgruppe am Umwelt-Campus Birkenfeld den Landrat des Landkreises Birkenfeld Dr. Matthias Schneider. In diesem Interview ging es unter anderem um eine politische Bewertung ihrer Konzepte. Der Landrat gab zu bedenken, dass man bei der Umsetzbarkeit der Projekte auch die finanziellen Möglichkeiten des Landkreises berücksichtigen müsse. Zum Thema demographischer Wandel und Landflucht, teilt Dr. Schneider die Meinung der Projektgruppe.  Die Landflucht kann nur abgeschwächt, jedoch nicht vermieden werden.  Als weiteren Punkt wurde über einen Fahrradweg entlang der Bahnstrecke gesprochen. Der Fahrradweg soll die stillgelegte Bahnstrecke ersetzen und widerspricht somit der Konzeptidee der Projektgruppe. Um die Realisierbarkeit  der Hunsrückbahn besser beurteilen zu können, wurde Herr Prof. Dr. Thomas Schempf eingeladen. Prof. Schempf ist der Geschäftsführer der Ilztalbahn GmbH, eine Touristenbahn im Nationalpark Bayrischer Wald. Die Studierenden konnten aus den Interviews wichtige Impulse und Ideen für Ihre konzeptionelle Ausarbeitung erhalten. Ein weiterer Gesprächspartner war der zweite Vorsitzende der Petition „Ja zur Natur - Nein zum Nationalpark“, Dr. h.c. phil. Ferdinand Ledwig. Er wurde zu seiner Petition gegen den geplanten Nationalpark interviewt. Die Studierenden konnten in diesem Interview die contra Seite zum Nationalpark hören.

Abgeschlossen wurde das Projekt mit einer öffentlichen Präsentation im Januar 2015. Hier mussten die Studierende ihre Thesen und Konzepte vierteiligen und allgemeine Fragen beantworten.

Studierende und Lehrende ziehen ein durchweg positives Resümee aus den Projekten des Wahlpflichtfaches „Forschung und Entwicklung im Nationalpark Hunsrück-Hochwald“. Nicht zuletzt aufgrund der Vielzahl und Qualität der geführten Interviews war für die Projektgruppe eine wichtige Erfahrung, nicht nur innerhalb des Projektes sondern auch für ihr Studium und ihr zukünftiges Berufsleben.

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