Projekt des Monats

Digitale Doppelgänger von Ursauriern

Teamfoto vor Exponat (Fossilie)
Abb. 1: (von links nach rechts) Forschungskoordinatorin der Hochschule Frau Dr. Klos, Herr Kevin Fuchs, Museumsleiter Herr Dr. Voigt, Herr Bonenberger, Frau Abler, Prof. Fischer-Stabel und Prof. Wahl vor dem zu digitalisierenden Unikat

Die rund 300 Millionen Jahre alten Gesteine der Umgebung von Kusel sind eine Schatzkammer für die Saurierforschung. So finden sich unter den Kuseler Ursauriern die ältesten Landwirbeltiere Deutschlands und Europas. Insbesondere ein vollständig erhaltener, versteinerter Tseajaia ist ein weltweit in dieser Qualität quasi einmaliges Exemplar welches vom Team um den Museumsleiter, Dr. Voigt, fachgerecht geborgen und für das Urweltmuseum aufbereitet wurde. Um dieses Unikat vor Beschädigungen im Museumsalltag zu bewahren bzw. das Exponat auch auf Reisen schicken zu können entstand die Idee, mittels zerstörungsfreier Methoden einen digitalen Zwilling des Ursauriers anzufertigen.

Basierend auf einer ersten Zusammenarbeit zwischen Umwelt-Campus und Urweltmuseum im Rahmen von Kusels „Geologischer Meile“ wurde so in Kooperation mit der Arbeitsgruppe „Entwicklung, Konstruktion und additive Fertigung“ von Prof. Dr.  Michael Wahl sowie von Prof. Dr. Peter Fischer-Stabel (AG Geomatik & Visualisierung) in einem ersten Scan-Termin eine Punktewolke des Fossils erzeugt, welche in einem weiteren Schritt von Studierenden des Umwelt-Campus dann ausgewertet und in ein digitales Modell überführt werden wird. Dieses kann nach einer Optimierung schlussendlich über einen haptischen Ausdruck in Originalgröße am 3D-Drucker ausgegeben und z.B. für pädagogische Zwecke verwendet werden.

Da alle für den Scan benötigten technischen Komponenten schon im Urweltmuseum aufgebaut waren wurde mit der Aktion auch gleich das Modell eines Pflanzenfressers (Diadectes) sowie eines Megalosaurus unter fachkundiger Anleitung von Herrn Martin Bonenberger gescannt.

Nach erfolgreicher Erstellung der digitalen Zwillinge sind verschiedene Weiterentwicklungen vorstellbar: Diese können von einer einfachen Colorierung der Duplikate bis hin zu einer Fortbewegungsanimation im Rahmen von Robotik-Anwendungen reichen. Wir dürfen gespannt sein.

3D-Scan Arbeiten im Museum
Abb. 2: Hightech trifft Paläontologie: Während der Scan-Arbeiten in der Schatzkammer des Urweltmuseums
Detailaufnahme: Scan des Fossils
Abb. 3: Scan des Saurierschädels: Die Schwierigkeit besteht in der detailgenauen Erfassung aller morphologischer Strukturen des Fossils
3D-Modell des eingescannten Fossils
Abb. 4: …ein erstes Modell
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