Birkenfeld soll attraktiver werden für junge Menschen – mit diesem Vorhaben traten Stadtbürgermeister Peter Nauert sowie Kai Kämmerling von der Verbandsgemeindeverwaltung an Prof. Dr. Schaper und Prof. Dr. Spatz vom Umwelt-Campus heran. Die Probleme sind vielfältig – bislang existieren keine nachhaltigen Konzepte, um Studierende und Schüler in das Stadtgeschehen zu integrieren. Laut Bürgermeister Peter Nauert fristet der Umwelt-Campus auch über 15 Jahre nach seiner Einweihung noch immer ein „Satellitendasein“, zudem sei das bestehende Freizeitangebot für die junge Zielgruppe nicht attraktiv genug – gerade im Hinblick auf die Konkurrenzsituation durch umliegende Städte.
Im Rahmen der Veranstaltung „Angewandte Marktforschung“ im 3. Fachsemester des Master-Studiengangs Umwelt- und Betriebswirtschaft wurde daraufhin von den Studierenden Birte Brotzmann, Lisa Johann, Martin Haas, Lisa Thurnes und Tanja Schneider eine umfassende Marktforschungsstudie zum Thema „Attraktivität der Stadt Birkenfeld für junge Erwachsene“ ausgearbeitet. Betreut wurde das Projekt von Prof. Dr. Rita Spatz und Prof. Dr. Torsten Schaper.
Ziel war es, eine Analyse des aktuellen Freizeitverhaltens von Studierenden und Schülern durchzuführen sowie eine Bewertung des existierenden Freizeitangebotes der Stadt Birkenfeld zu ermöglichen. So sollten Problemfelder und Stärken aufgedeckt werden, um in nächster Konsequenz Verbesserungspotenziale aufzuzeigen und Handlungsempfehlungen für die Vertreter der Stadt auszusprechen.
Mittels gemeinschaftlich ausgearbeitetem Fragebogen wurden von 15.-23. November 2012 knapp 1.100 Studierende des Umwelt-Campus und Schüler in Birkenfeld ab 15 Jahren zu ihrem Freizeitverhalten, dem Freizeitangebot in Birkenfeld sowie zur Informationspolitik und ÖPNV-Situation befragt. Die so erhaltenen Angaben wurden im Anschluss mittels Microsoft Excel und dem Statistikprogramm SPSS durch die fünf Studierenden intensiv ausgewertet, grafisch aufbereitet und den Auftraggebern präsentiert. Die Ergebnisse bestätigten die bisherigen Vermutungen – Das ÖPNV-Angebot wird bemängelt, da es zu wenige oder zeitlich unpassende Busverbindungen gibt. Die jungen Erwachsenen bewerten zudem die aktuellen Freizeitangebote überwiegend schlecht oder kennen sie überhaupt nicht.
So wünschen sich viele Schüler und Studierende eine Disco und Shoppingmöglichkeiten, aber z.B. auch ein gemütliches Café und Sportangebote wie Lauftreffs. Die beiden letztgenannten Angebote existieren bereits, werden aber augenscheinlich schlecht kommuniziert. Die Mehrzahl der Befragten würden künftig zudem gerne via Facebook über Veranstaltungen und Events in der Stadt informiert werden – was Stadtbürgermeister Nauert nun schnellstmöglich umsetzen will, um das bestehende Kommunikationsdefizit zu beseitigen. Von der Projektgruppe wurde ergänzend auch noch die Entwicklung einer Info- und Freizeit-App, etwa durch Informatikstudenten im Rahmen eines weiteren Semesterprojekts, angeregt. Auch ein Willkommens- und Infopaket für neue Studierende soll künftig zur Verbesserung der Interaktion zwischen Hochschule und Stadt beitragen.
Im Rahmen einer öffentlichen Stadtratssitzung wurden die Ergebnisse durch die Projektgruppe schließlich der Öffentlichkeit vorgestellt und in Lokalpresse und Hörfunk kommuniziert. Die von den fünf UBW-Studierenden erarbeiteten Handlungsempfehlungen zu den Bereichen Verbesserung des Freizeitangebots, Schaffung einer modernen Kommunikationspolitik sowie ÖPNV-Maßnahmen wurden hierbei von Stadtrat und Entscheidungsträgern diskutiert und sollen nun mit den Ergebnissen der Studie als Grundlage für weiterführende, nachhaltige Maßnahmen dienen. Hierfür regte die Gruppe auch die Gründung eines Freizeit- und Veranstaltungsnetzwerkes mit allen relevanten Akteuren „an einem Tisch“ an, um gezielt und gemeinschaftlich konkrete Konzepte entwickeln zu können. Dieses soll nun zeitnah seine Arbeit aufnehmen und in einem kontinuierlichen Prozess die Mängel aufarbeiten, um eine attraktive Freizeitumgebung zu schaffen, von denen auch die UCB-Studierenden hoffentlich zeitnah profitieren werden!
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