Projekt des Monats

Mehrweg Modell Stadt

Gruppe Studierender unter Pavillon auf einem öffentlichen Platz in Wiesbaden.
Studierende des Umwelt-Campus Birkenfeld als Interviewer*innen im Rahmen des Aktionstages am 17.08.2023 in Wiesbaden.

Die zeitsparenden und bequemen Angebote für eine Takeaway-Verpflegung sind in den letzten Jahren stetig gestiegen, was eine Zunahme des Abfallaufkommens zur Folge hat. Als regulatorische Reaktion hierauf gilt seit dem 01.01.2023 die sogenannte Mehrwegangebotspflicht, die der Attraktivierung und Steigerung des Einsatzes von Mehrwegsystemen in der Gastronomie dient und Gastronomiebetriebe ab einer bestimmten Größe verpflichtet, Mehrweg als Alternative zu Einwegkunststoffverpackungen anzubieten.

Der Erfolg von Mehrwegsystemen hingegen wird stark durch attraktive und bequeme Angebote, Akzeptanz, demographische Aspekte und Bildung beeinflusst. Aktuelle Barrieren sind die Vielfalt und Unhandlichkeit von Bechern und Mehrweggefäßen, hohe Pfandbeträge, eine notwendige App-Registrierung, aber insbesondere die fehlende flächendeckende Rückgabemöglichkeit.

Die Initiative Reusable To-Go (RTG) erprobt im Rahmen des Pilotprojekts „Mehrweg Modell Stadt“ ein einfaches und verbraucherfreundliches Mehrwegsystem. Die Initiative RTG ist ein Konsortium aus verschiedenen Unternehmen, Dienstleistern, Verbänden und Organisationen. Das Pilotprojekt wird modellhaft in den Städten Wiesbaden und Mainz erprobt, wobei bereits vorhandene Strukturen genutzt werden. Ziel ist die Etablierung einer neutralen übergeordneten Organisations- und Informationsstruktur, die die Rückführung von Mehrwegverpackungen über verschiedene Anbieter und Dienstleister im Wettbewerb in standardisierten Prozessen ermöglicht.

Die wissenschaftliche Begleitung des Pilotprojektes wird durchgeführt vom Umwelt-Campus Birkenfeld unter der Federführung von Frau Prof. Dr.-Ing. Susanne Hartard und in Zusammenarbeit mit der Technischen Hochschule Mittelhessen (Prof. Holger Rohn).

Ziele der wissenschaftlichen Begleitung sind:

  • Ermittlung des Akzeptanzniveaus von Mehrweg für Speisen und Getränke bei den Stakeholdern mittels quantitativer Sozialforschung.
  • Identifikation von Hindernissen und Herausforderungen bei der Nutzung von Mehrweg in der Takeaway-Gastronomie.
  • Ermittlung demografischer Unterschiede.
  • Ableitung von Handlungsempfehlungen: Entwicklung von Maßnahmen zur Aufklärung, Anreizen oder Infrastrukturverbesserungen sowie für eine zielgerichtete Strategieentwicklung und Kommunikation, um die Bereitschaft zur Nutzung von Mehrwegverpackungen zu erhöhen.

Die Befragung der Verbaucher*innen wurde an zwei Aktionstagen in den Innenstädten von Mainz und Wiesbaden im August 2023 sowie über einen Zeitraum von 6 Wochen parallel online durchgeführt. In einer zweiten Befragungsphase im März 2024 werden zudem mögliche Veränderungen in den Befragungsergebnissen ermittelt, um die Sichtbarkeit des Pilotprojektes und dessen Auswirkungen auf die Akzeptanz vonMehrweg für Speisen und Getränke zum Mitnehmen zu belegen.

 

Projektlaufzeit: 07/2023 – 04/2024

Die wissenschaftliche Begleitung des Projektes „Mehrweg Modell Stadt“ wird gefördert durch das Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie und Mobilität Rheinland-Pfalz.

Kontakt und Informationen zu dem Forschungsprojekt:
Prof. Dr.-Ing. Susanne Hartard s.hartard(at)umwelt-campus.de Tel.: +49 6782 17-1322
Anne Mich, M.A. a.mich(at)umwelt-campus.de Tel.: +49 6782 17-1513
Klara Theobald, M.A. k.theobald(at)umwelt-campus.de Tel.: +49 6782 17-1524

 

 

Prof. Dr.-Ing. Susanne Hartard und rheinland-pfälzische Klimaschutzministerin Katrin Eder vor Messestand auf öffentlichem Platz in Mainz.
Prof. Dr.-Ing. Susanne Hartard mit der rheinland-pfälzischen Klimaschutzministerin Katrin Eder im Rahmen des Aktionstages am 14.08.2023 in Mainz.
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