Projekt des Monats

Optimierung der internen Logistik in Zusammenarbeit mit der Walter Werner GmbH Metallveredelung

Im Rahmen des Masterstudiengangs Umwelt- und Betriebswirtschaft haben die Studierenden Carina Egler, Philipp Hildinger, Daniel Rapp, Julia Reinermann und Maximilian Weyand unter Leitung von Prof. Dr. Oliver Braun eine Projektarbeit in Kooperation mit der Walter Werner GmbH aus Birkenfeld durchgeführt.

Das 1957 gegründete Birkenfelder Unternehmen ist spezialisiert auf Metallveredelung und Marktführer in Südwestdeutschland. Die Arbeitsschwerpunkte liegen in den Bereichen Galvanisieren, Lackieren und Haftmittel-Beschichten. Das Unternehmen ist zertifiziert nach ISO/TS 16949 und garantiert seinen Kunden aus den unterschiedlichsten Industriezweigen wie z.B. dem Maschinenbau, der Elektroindustrie, der Luft- und Raumfahrtindustrie sowie der Automobilindustrie eine geprüfte Produktqualität. Nicht nur die Qualität, sondern auch Umweltstandards haben bei der Walter Werner GmbH einen hohen Stellenwert, was insbesondere die Kooperation mit dem Umwelt-Campus Birkenfeld interessant macht. So ist das Unternehmen als eines der ersten nach EMAS, dem höchsten Umweltstandard für produzierende Unternehmen, validiert. Die Schonung natürlicher Ressourcen spiegelt sich wider in der firmeneigenen, hochmodernen Abwasseraufbereitungsanlage, durch welche der Wasserverbrauch signifikant verringert werden konnte. Ebenso wurden hohe Investitionen getätigt in eine thermische Nachverbrennungsanlage, wovon bisher nur wenige weltweit im Einsatz sind. Aktuell sind 150 festangestellte Mitarbeiter bei dem Birkenfelder Unternehmen beschäftigt.

Projektbeschreibung

Ziel des Projektes war es, die bestehenden Prozesse der Walter Werner GmbH im Wareneingang, in der Produktion und im Warenausgang detailliert zu dokumentieren, zu analysieren und Verbesserungspotentiale abzuleiten. In einem ersten Schritt erfolgte zunächst eine systematische Analyse des IST-Zustandes, indem die Prozessabläufe und internen Organisationsstrukturen mit Hilfe von Ablaufdiagrammen visuell dargestellt wurden. Durch dieses detaillierte Dokumentieren und Hinterfragen der bestehenden Waren- und Informationsflüsse konnten Stärken und Schwächen identifiziert und Verbesserungspotentiale aufgedeckt werden. Darauf aufbauend folgte die Konzeption eines realistischen und optimierten SOLL-Prozesses, wodurch die Transparenz und Planungssicherheit durch zielgerichtete Verknüpfung von Material- und Informationsflüssen erhöht werden kann.

Anhand der durchgeführten Analyse sowie der Dokumentation der aktuellen Geschäftsprozesse innerhalb der Bereiche Wareneingang, Produktion und Warenausgang im Rahmen der IST-Aufnahme konnten einige Verbesserungsmöglichkeiten aufgezeigt werden. Ein großes Potential bietet hierbei die Transparenz des Waren- und Informationsflusses im Unternehmen. Beispielsweise kann durch das Scannen der Ware im Wareneingang, in der Produktion und im Warenausgang gewährleistet werden, dass sich Mitarbeiter jederzeit über den Standort der Ware informieren können. Die Implementierung eines Tracking-Tools würde es dem Kunden ferner ermöglichen, zu jedem Zeitpunkt den Bearbeitungsstatus seiner Ware online abzurufen, was zu besseren Planungsmöglichkeiten für den Kunden führt und dadurch eine größere Kundenzufriedenheit bewirken kann. Darüber hinaus können die Informationen der Scanvorgänge auch zur Produktionsplanung verwendet werden. Schließlich können auch Durchlaufzeiten und Bearbeitungszeiten festgehalten und optimiert werden.

Mit der Aufstellung eines SOLL-Konzeptes und einer Maßnahmenplanung wurden der Walter Werner GmbH Handlungsalternativen vorgestellt, welche zu einer Effizienzsteigerung des Materialflusses führen und transparente Geschäftsprozesse gewährleisten. Zur Umsetzung der aufgestellten Maßnahmen sind bereits Grundlagen vorhanden. So existieren sowohl ein ERP-System als auch Scanner, welche die Herstellung der angestrebten Transparenz unterstützen. Essenziell bei einer Realisierung von Umstrukturierungsmaßnahmen in diesem Rahmen ist die Beteiligung und Einbindung aller Mitarbeiter, denn Verständnis für die notwendigen Veränderungsprozesse und Zusammenarbeit bei der Umsetzung der Maßnahmen ist die Basis für eine erfolgreiche Erreichung der Optimierungsziele.

Fazit

Im Rahmen der Projektarbeit hatten die Studierenden des Umwelt-Campus Birkenfeld die Möglichkeit, eine sehr komplexe Problemstellung aus der Praxis zu bearbeiten. Prof. Braun lobt vor allem die gute Zusammenarbeit und die freundliche Unterstützung durch die Mitarbeiter der Walter Werner GmbH: „Bei Walter Werner besteht eine sehr offene, freundliche und konstruktive Arbeitsatmosphäre. Beide Seiten haben von dem Projekt profitiert. Unsere Studierenden wurden von mir immer wieder angehalten, alles Wesentliche auf den Punkt zu bringen, um so einen echten praktischen Nutzen für das Unternehmen zu erzielen“. Wolfram Umlauf, kaufmännischer Leiter, erklärt: „Die Studierenden haben einen unvoreingenommenen, frischen Blick auf unsere Prozesse geworfen. Alleine das hat uns schon sehr viel gebracht“. Geschäftsführer Ulrich Werner ist ebenfalls begeistert: „Die Studierenden von Prof. Braun haben hervorragende Arbeit geleistet. In einem Wort: Top! Wir wollen die aufgezeigten Maßnahmen nun umsetzen und setzen dabei weiter auf die Zusammenarbeit mit dem Team der Quantitativen BWL des Umwelt-Campus Birkenfeld“. Auch die Studierenden haben aus dem Projekt sehr viel mitgenommen, wie Maximilian Weyand erläutert: „Das Projekt war spannend, lehrreich und herausfordernd. Wir haben in den letzten Wochen und Monaten hart gearbeitet und dabei viel gelernt, was uns für die spätere berufliche Tätigkeit sehr nützlich sein wird“.

 

Kontakt
Prof. Dr. Oliver Braun
Umwelt- und Betriebswirtschaft

Beteiligte Studierende:
Carina Egler
Philipp Hildinger
Daniel Rapp
Julia Reinermann
Maximilian Weyand    

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