Pressemitteilung

Die Faszination des ewigen Eises - Naturschützer zeigen beeindruckende Bilder

Fotovortrag am Umwelt-Campus Birkenfeld

Als er sich in die spannende Vita von Gabriele und Harry Neumann einlas, hätte Laudator Leonhard Stibitz gerne einmal seinen Sparkassensessel verlassen und mit den beiden Abenteurern, Bergsteigern und passionierten Fotografen getauscht. Als er aber in deren Reisetagebuch über die Antarktisexpedition las, dass es dort fast 100 Grad minus werden kann, verwarf er den Gedanken sogleich. Er tat es dann den 120 Zuhörern gleich und nahm im wohltemperierten Audimax des Umweltcampus Birkenfeld Platz, um den beeindruckenden Reiseerlebnissen der Beiden zu lauschen.
Gabriele und Harry Neumann sind im Landes- und Bundesvorstand der Naturschutzinitiative e.V., Harry Neumann gar der Vorsitzende. Der bundesweit tätige, gemeinnützige  Naturschutzverein setzt sich für den Schutz von Landschaften, Wäldern, Wildtieren und Lebensräumen ein. Ist man dort tätig, so kommt eine Pauschalreise gar nicht in Frage, man sucht sich Reiseziele dort, wo die Natur möglichst unberührt ist. Die Antarktis war für die beiden Westerwälder ein lang gehegter Traum, der Ende 2017 in Erfüllung ging.
Fünf Jahre allerdings brauchte das Ehepaar für die grundsätzliche Überlegung ob und wie sie Ihre Reise in die Antarktis unternehmen. Aus logistischen und auch finanziellen Gründen wählten sie einen Spezialreiseanbieter. Wer nun aber glaubt, das geht ohne Strapazen und Entbehrungen ab, der irrt gewaltig. Oft ging es an die körperlichen Grenzen, als man etwa aus Motorschlauchbooten, sogenannten Zodiacs, an felsigem Ufer bei Wellengang an Land ging. 15 Kilogramm Fotoausrüstung taten ein Übriges, dass sich Neumanns nicht über mangelnde körperliche Aktivität beklagen mussten. Doch die Bilder die sie mit ihrer Ausrüstung machten, entschädigten für alle Strapazen. Einzigartige Szenarien von unberührter eisiger Natur, große Pinguinpopulationen, Seelöwen,
Sturmvögel, Wale und weiterer Tiere, die auf oder in der Nähe der größten zusammenhängenden Eismasse leben, beeindruckten die Zuschauer nachhaltig.
Bei ihren Landgängen wandelten Harry und Gabriele Neumann des Öfteren auf den Pfaden des Forschers Ernest Shackleton. Der nahm an vier Antarktisexpeditionen teil, drei leitete er. Bekannt wurde er weniger durch die Erkenntnisse, die er auf seinen Reisen sammelte, sondern durch seine unerschrockene  Rettungsaktion bei der gescheiterten „Endurance-Expedition“  für sich und seine Männer im Jahre 1916.
Trotz zum Teil zwölf Meter hoher Wellen verlief die Reise der Neumanns doch weit weniger dramatisch. Ihr Heim für die vierwöchige Reise war ein verhältnismäßig kleines Schiff, das inklusive Besatzung 90 Personen an Bord hatte. Nicht alle Reiseteilnehmer konnten sich an der Schönheit der Natur erfreuen, da viele von intensiver Seekrankheit heimgesucht wurden. Das Expeditionsschiff lies die Passagiere selbst kleine Wellen ungefiltert stark erleben. Von Feuerland ging es über die berüchtigte Drakepassage auf die Falklandinseln. Dort gelangten den Neumanns weitere imposante Aufnahmen von Flora und Fauna. Die bei uns als Südgeorgien bekannte Inselgruppe war die nächste Station. Immer wieder betonte Harry Neumann beim Blick auf die Multivisionsleinwand, wie intensiv die Eindrücke auf dieser zum überwiegenden Teil mit Eis bedeckten Landschaft waren. Schließlich setzen sie Ihre Füße auf die antarktische Halbinsel und waren somit am Ziel Ihres Lebenstraumes angekommen. „Das wir das erleben durften, ist ein wahres Geschenk“, so Harry Neumann, der sich mit seiner Frau beim Anblick der vielen auf dem antarktischen Kontinent ungestört lebenden Tiere ganz nahe an der Schöpfung fühlte. Die Natur ist unsere Lebensgrundlage und es gilt sie zu erhalten.
Das war auch die Grundaussage von Verena Platt-Till, der diplomierten Meeresbiologin. Die Mitarbeiterin der „Gesellschaft zur Rettung der Delphine“ hielt ein Kurzreferat über die Gefahren der überhandnehmenden Plastikverschmutzung in unseren Weltmeeren. Meerestiere verenden dadurch grausam und es beschleunigt das Artensterben in der Meeresfauna.
Erst nach über dreieinhalb Stunden war die trotz der Länge kurzweilige und  faszinierende Veranstaltung an ihrem Ende angelangt. Die Zuschauer dankten es den Hauptakteuren mit langem Applaus. Harry und Gabriele Neumann und Verena Platt-Till bedankten sich beim Umwelt Campus, bei den Freunden der Hochschule und bei der Kreissparkasse Birkenfeld, die es durch ihre finanzielle Unterstützung möglich machte, dass der Abend für die Gäste kostenfrei war.
Walter Goldschmidt, Leiter des Privatkundenreferates der KSK, hatte diese Veranstaltung durch seine guten Kontakte zum Ehepaar Neumann überhaupt erst möglich gemacht.

 

v.l. Gabriele Neumann, Harry Neumann, Verena Platt-Till
v.l. Gabriele Neumann, Harry Neumann, Verena Platt-Till
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