Pressemitteilung

Intelligentes Energiemanagement mit digitalem Prozesspass

Der Energie- und Ressourcenverbrauch in der Industrie muss gesenkt werden, um die Klimaziele zu erreichen. | Foto: Prof. te Heesen

BMWK gefördertes Projekt OekoProOF entwickelt System für die Steuerung von Strom- und Abwärmeeffizienzen in Hochtemperaturproduktionsprozessen.

Saarbrücken, 09.02.2022
Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) fördert ab sofort das Projekt OekoProOf - „Intelligente oekonomische & oekologische Ressourceneffizienzsteuerung mittels digitalem Prozesspass“. Das Vorhaben beschäftigt sich mit einem neuen Ansatz für Industriebetriebe, bei dem durch intelligentes Energiemonitoring und -management bedarfsgerecht Ressourcen transparent und effizient Prozessen zugeordnet werden können. Ziel ist es, ein IT-System zu entwickeln, das branchenübergreifend eingesetzt werden kann. Das August-Wilhelm Scheer Institut, Wegener Härtetechnik GmbH, KRAFTBLOCK GmbH und das Institut für Betriebs- und Technologiemanagement am Umwelt-Campus Birkenfeld der Hochschule Trier starten das Projekt ab Januar 2022 mit einer Laufzeit von drei Jahren.

Steigende Preise für knappe Ressourcen, die Dringlichkeit für Klimaschutz und das wachsende Umweltbewusstsein beschleunigen die Bedeutung von nachhaltigem Wirtschaften in allen Bereichen. Der sparsame Umgang mit endlichen Ressourcen und deren intelligente Wiederverwendung wird deshalb unabdingbar.

Industriebetriebe jeglicher Größe haben aus diesem Grund, neben wachsenden Kosten durch die steigende CO2-Bepreisung, den Druck, den wachsenden Anforderungen der Gesellschaft und ihrer Kunden in Hinblick auf Nachhaltigkeit gerecht zu werden. Die Herausforderung für Unternehmen besteht darin, sowohl die eigenen ökonomischen Anforderungen der Energie- und Ressourceneffizienz als auch die ökonomischen und ökologischen Wünsche und Ziele der Kunden und der Gesellschaft zu berücksichtigen. Da die Wünsche der Kunden und die Anforderungen der Unternehmen variieren können, ist eine intelligente, bedarfsgerechte Anpassung der Energie- und Ressourceneffizienz notwendig.

Das vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz in Höhe von 1 223 777,96 EUR geförderte Projekt OekoProOf beschäftigt sich deshalb mit diesen Herausforderungen und sucht nach passenden Lösungen. „Im Projekt entwickeln wir dafür ein IT-System, den digitalen Prozesspass, der Ressourcenverbräuche und -effizienzen in Form von Abwärme- und Stromeffizienzen transparent Prozessen zuordnet“, erklärt Dr. Dirk Werth, wissenschaftlicher Direktor und Geschäftsführer des August-Wilhelm Scheer Instituts. Gemeinsam mit dem Unternehmen Wegener Härtetechnik GmbH wird das System direkt in der Praxis angewendet und getestet. Dr. Simon Hechler von der Wegener Härtetechnik GmbH: „Mit diesem Projekt schaffen wir die Voraussetzungen dafür, dass energieintensive Unternehmen in Deutschland international wettbewerbsfähig bleiben, geforderte Transparenz herstellen und die Herausforderungen des Klimawandels meistern.“

Im Rahmen der Steigerung der Ressourceneffizienzen wird im Projekt zudem das Potenzial der thermischen Nutzung von Abwärme untersucht. Ziel dessen ist es, auch allgemeingültige Lösungen für andere Industriezweige abzuleiten. Die Rückführung der Abwärme ermöglicht die Reduktion des Energiebedarfs und folglich von CO2-Emissionen. Das löst ein zentrales Problem der Industrie. Bisher hat die Nutzung von (Hochtemperatur-)Abwärme in der Energiewende und der Transformation der industriellen Energieversorgung eine untergeordnete Rolle spielt. „Die im Projekt entwickelte Lösung soll künftig in nahe liegenden energieintensiveren Industriebranchen wie z. B. Textilverarbeitung, Autoteilezulieferer, Polymerproduktion usw. sichergestellt und getestet werden“, sagt Prof. Dr. Henrik te Heesen vom Institut für Betriebs- und Technologiemanagement am Umwelt-Campus Birkenfeld und ergänzt: „Darüber hinaus gliedert sich das Projekt OekoProOf in die energiepolitischen Zielsetzungen der Bundesregierung ein.“

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