Pressemitteilung

Parlamentarischer Abend im Mainzer Landtag - Nachhaltigkeit braucht ein neues Miteinander

Parlamentarischer Abend im Mainzer Landtag
Vlnr: Staatssekretär Michael Hauer, Geschäftsleiterin ELAN Barbara Mittler, Ministerin Dr. Stefanie Hubig, Landtagsvizepräsidentin Astrid Schmitt, Prof. Dr. Klaus Helling Umwelt-Campus Birkenfeld (Foto: Nora Weisbrod)

Nachhaltige Entwicklung ist ein Gemeinschaftswerk – für das das Engagement von Regierung, Parlament und Gesellschaft gleichermaßen benötigt wird. Das war das Ergebnis des Parlamentarischen Abends des Entwicklungspolitischen Landesnetzwerks Rheinland-Pfalz ELAN, der Energieagentur RLP und des Umwelt-Campus Birkenfeld der Hochschule Trier, den drei Partnerorganisationen der Regionalen Netzstelle Nachhaltigkeitsstrategien RENN.west in Rheinland-Pfalz. Im Anschluss an die Regierungserklärung zur Energiekrise trafen sich am 23. November 45 Abgeordnete des Parlaments mit 100 Vertreter*innen aus unterschiedlichen Bereichen der Gesellschaft, um im Mainzer Landtagsgebäude den weltweiten Krisen konstruktive Vorstellungen und Wege von einem neuen Miteinander entgegenzusetzen. Der gemeinsame Gedanke: gute Lebensgrundlagen hier und in der Welt erhalten und für nachfolgende Generationen sichern. Die Industrieländer müssten Ihrer Verantwortung nachkommen und die Länder im Globalen Süden bei Klimaanpassung und Klimaschutz unterstützen – sie sind nicht die Verursacher, aber die am meisten Betroffenen.

Gastredner Christian Berg von der Deutschen Gesellschaft des Club of Rome erläutert das Konzept der Planetaren Grenzen. Diese ökologischen Belastungsgrenzen der Erde sind bereits in den meisten Indikatoren wie Klimaschutz oder Biodiversität überschritten. So gefährden die Menschen die Stabilität des Erdsystems und damit ihre eigenen Lebensgrundlagen. Ein Paradigmenwechsel sei in vielen Bereichen unseres Lebens und Zusammenlebens unerlässlich, so der Professor für Nachhaltigkeit und Globalen Wandel an der TU Clausthal. „Nachhaltigkeit darf aber nicht primär in moralischen Kategorien diskutiert werden,“ erläutert Berg, „vielmehr müssen sich Strukturen, Mechanismen, Anreizsysteme und Prozesse ändern. “

Zukunftsweisend ist die Rolle der Landesregierung. „Sie muss die Rahmenbedingungen setzen für eine nachhaltige Gesellschaft,“ so Barbara Mittler, Geschäftsleiterin von ELAN. Durch die Ansiedlung der Nachhaltigkeitsstrategie in der Staatskanzlei sei ein Schritt getan, um Nachhaltigkeit als Querschnittsaufgabe anzugehen. Sozial und ökologisch zu beschaffen könne strategische Bedeutung für ein zukünftiges nachhaltiges Wirtschaften haben. Denn rund 500 Mrd. Euro geben öffentliche Beschaffungsstellen jährlich in Deutschland aus. Es sei zudem wichtig, die Menschen mittels einer Bildung für nachhaltige Entwicklung über die Ursachen notwendiger Veränderungen zu informieren und gemeinsame Lösungen zu suchen.

Hier knüpft Klaus Helling an und verweist auf die Weiterentwicklung des Hochschulgesetzes in RLP mit einem Bekenntnis zu den Prinzipien einer nachhaltigen Entwicklung. „Die Hochschulen sind ein Transformationsmotor für Nachhaltigkeit. Insbesondere über Bildung, Forschung und Innovation, aber auch durch den Transfer in Richtung Kommunen und in Kooperation mit Unternehmen.“ so der Dekan und Professor des Umwelt-Campus Birkenfeld.

Tobias Büttner, Geschäftsführer der Energieagentur Rheinland-Pfalz stellt dar, wie Rheinland-Pfalz im Zusammenspiel der politischen Ebenen Bund, Länder und Kommunen bis 2030 das Ziel von 100 Prozent erneuerbarer Energien als gemeinsames Werk erreichen kann.

Hintergrund

Gemeinschaftswerk Nachhaltigkeit:
Das Gemeinschaftswerk Nachhaltigkeit ist eine offene Plattform für alle, die sich für eine nachhaltige Gesellschaft einsetzen. Der Rat für Nachhaltige Entwicklung (RNE) baut es auf Initiative von Bund und Ländern auf. Denn nur gemeinsam können wir die ambitionierten Nachhaltigkeitsziele erreichen!  Weitere Informationen unter: www.gemeinschaftswerk-nachhaltigkeit.de

RENN.west
Die Regionale Netzstelle Nachhaltigkeitsstrategien West (RENN.west) fördert Kommunikation über Nachhaltigkeitskonzepte und gestaltet mit Diskursergebnissen Nachhaltigkeitsprozesse in Hessen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, dem Saarland und auf Bundesebene mit. RENN.west wird vom Bundeskanzleramt gefördert und ist ein Netzwerk des Rates für Nachhaltige Entwicklung. ELAN e.V. koordiniert die Netzstelle in Rheinland-Pfalz in Zusammenarbeit mit dem Umwelt-Campus Birkenfeld der Hochschule Trier und der Energieagentur Rheinland-Pfalz.

Weitere Infos: Patrick Weirich, Entwicklungspolitisches Landesnetzwerk Rheinland-Pfalz (ELAN), Frauenlobstraße 15-19, 55118 Mainz, Telefon 06131-63659-41, Mail: nachhaltigkeit(at)elan-rlp.de

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