Projekt des Monats

Ausländische Studierende des Umwelt-Campus Birkenfeld auf Exkursion in Berlin

Vom 3. – 5. Dezember 2014 besuchten die Studierenden des Study Semesters „Principles of Sustainable Business“ unter Leitung von Herrn Prof. Dr. Christian Kammlott im Rahmen einer Exkursion Berlin. Aktuelle Themen, die im Rahmen der Vorlesungen adressiert werden, wurden mit Experten live vor Ort diskutiert.

Natürlich ist für die ausländischen Gäste auch die deutsche Hauptstadt an sich ein Höhepunkt und so startete der erste Tag mit einer 2-stündigen Rundfahrt durch die westliche und östliche Berliner Innenstadt. Höhepunkte auf dieser informativen und abwechslungsreichen Tour waren unter anderem das Regierungsviertel mit Reichstag und Bundeskanzleramt, das Botschaftsviertel, der Potsdamer Platz, Checkpoint Charlie und die Prachtstraße „Unter den Linden“. Besonders beeindruckt waren die Studierenden vom Brandenburger Tor und dem Holocaust Mahnmal.

Unser erster Termin führte zum Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BWMI). Dort stellte uns Christina Mertsch den High-Tech Gründerfonds vor. Das ist ein sehr erfolgreiches Konzept, mit dem der Staat hilft, junge und innovative Unternehmen zu finanzieren, für die es ansonsten schwer bis unmöglich wäre, eine adäquate Finanzierung zu erhalten. Besonders spannend waren die realen Beispiele erfolgreich umgesetzter Ideen – nahezu 400 Unternehmen sind zusammen mit dem High-Tech Gründerfonds den Weg von der Idee zum realen Unternehmen gegangen. Was es dabei für Probleme und Herausforderungen gibt und wie diese in Deutschland gelöst werden, haben wir intensiv mit Frau Mertsch diskutiert. Das Thema schließt sich direkt an eins der Module an, bei dem die Studierenden sich intensiv mit Innovationsmanagement und Entrepreneurship beschäftigt haben. 

Der nächste Termin führte uns zum Forum Ökologisch-Soziale Marktwirtschaft (FÖS), einem gemeinnützigen Verein, der sich für die Entwicklung einer ökologischen Finanzreform und die Umsetzung weiterer Schritte, vor allem in den Bereichen Subventionsabbau und Emissionshandel einsetzt. Mit Herrn Amani Joas wurde diskutiert, wie eine nachhaltige Politik – also entsprechende staatliche Instrumente und Anreize – ausgestaltet werden müssen, damit sie wirksam zu Klimaschutz, Ressourceneinsparung, Verringerung des Raubbaus an der Natur und zum Schutz der Gesundheit der Bürger beitragen können.

Der zweite Tag unserer Exkursion startete im Regierungsviertel: Im Paul-Löbe-Haus begrüßte uns der Bundestagsabgeordnete Herr Dr. Thomas Gebhart. Als Mitglied des Ausschusses für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit des Deutschen Bundestages hatten wir mit ihm einen Ansprechpartner aus der ersten Reihe um spannende Fragen zum Stand der Energiewende zu diskutieren. Dr. Gebhart berichtete von den Vorbereitungen zur UN-Klimakonferenz in Lima und was die aus seiner Sicht größten Herausforderungen für eine globale Energiewende sind. Dies war natürlich der perfekte Anlass für eine rege Diskussion mit den Teilnehmern des Study Semesters, denn wenn die Diskussionspartner unter anderem aus den USA, China, Indien, Südkorea, Frankreich und Deutschland kommen, gibt es natürlich kontroverse Auffassungen. Die Studierenden waren schließlich beeindruckt von der „Greifbarkeit“ deutscher Parlamentarier und der Chance, diese Themen so direkt besprechen zu können.

Am Abend fand dann das letzte Highlight statt: Die Besichtigung des Deutschen Bundestages. Während der 60-minütigen Führung wurden neben der Geschichte und Architektur des Reichstagsgebäudes auch die Aufgaben, Arbeitsweise und Zusammensetzung des Parlaments erläutert. Wie sind aktuell die Sitze im Bundestag der einzelnen Parteien verteilt? Wo sitzt welche Partei? Und wie läuft eigentlich eine Abstimmung ab? Interessant war auch, dass das Reichstagesgebäude und die umliegenden Bundestagsbauten energiesparende und umweltschonende Technik nutzen. Besonders faszinierend ist die Kuppel des Reichstagsgebäudes: Das trichterförmige Gebilde, das in den Plenarsaal führt, lenkt mit großen Spiegeln blendfreies Tageslicht in den Saal, sodass weniger Strom für künstliche Beleuchtung benötigt wird. Des Weiteren transportiert der Trichter die Abluft aus dem Plenum über die Kuppelöffnung ins Freie. Alle Exkursionsteilnehmer staunten, als sie bei dem Rundgang sahen, dass die Kuppel des Gebäudes oben tatsächlich offen ist. Die eindringende Frischluft wird energiesparend durch große Schächte unter den Plenarsaal geführt und mit der erforderlichen Temperatur und Feuchtigkeit in den Saal geleitet.

Die Exkursion nach Berlin war toll. Die praxisnahen Vorträge zu jenen Themen, die in den Vorlesungen behandelt werden stellen eine ideale inhaltliche Verknüpfung von Wissenschaft und Praxis dar. Ein herzliches Dankeschön möchten wir den Freunden der Hochschule aussprechen, die die Exkursion finanziell unterstützt haben.

 

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