Projekt des Monats

Crowdsourcing für die Starkregenvorsorge: Bürgerwissen als Schlüssel zur Risikominimierung

Abb1: (Projektteilnehmer von links nach rechts) S. Nau, C. Galle, A. Frings, Prof. Fischer-Stabel

Bei der Erstellung von Starkregengefahrenkarten werden oft lokales Wissen und historische Erfahrungen der Anwohner vernachlässigt. Eine neue Smartphone-App soll dies ändern und mittels Crowdsourcing das Wissen der Bürger in die Risikobewertung und Kommunikation einbinden.

In den letzten Jahren haben Starkregen und daraus resultierende Sturzfluten vermehrt zu erheblichen Schäden an technischen und sozialen Infrastrukturen geführt. Notabflusswege können dazu beitragen, Wassermassen schadlos durch Wohngebiete zu leiten. Damit befasst sich unter anderem das auf eine Laufzeit von drei Jahren angelegte Verbundforschungsprojekt „Urban Flood Resilience – Smart Tools“ (FloReST), welches vor zwei Jahren im Rahmen der Förderinitiative „Wasser-Extremereignisse“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) gestartet wurde.

Eine der im Projekt entwickelten Lösungen ist eine innovative Smartphone-App, die die Starkregenvorsorge erheblich verbessern soll. Mit dieser App können Bürger ihr lokales Wissen zu Starkregenereignissen und deren Auswirkungen erfassen und zentral weiterleiten. Die gesammelten Informationen werden dann kartografisch aufbereitet und können idealerweise unmittelbar in Maßnahmen münden, die das Hochwasserrisiko an den betroffenen Stellen entschärfen.

Im Rahmen einer studentischen Projektarbeit haben die teilnehmenden Studierenden unter der Anleitung von Herrn Dipl. Inf. (FH) Nau, dem Entwickler der App, die Software im letzten Sommersemester weiter ausgebaut. Zudem wurde ein eigener Kartendienst zur Visualisierung der gemeldeten Positionen am Umwelt-Campus eingerichtet. Dabei mussten sowohl Herausforderungen in der Datenkommunikation als auch im Design des webbasierten Kartendienstes bewältigt werden.

Durch die am Umwelt-Campus praktizierte enge Verzahnung von Lehre und Forschung konnten die Studierenden somit an forschungsbezogenen Themen mitarbeiten, wertvolle praktische Erfahrungen sammeln und ihre technischen Fähigkeiten erweitern. Gleichzeitig profitierte das Projektkonsortium von den innovativen Ideen der Studierenden.

Interessierte Personen, die den aktuellen Prototypen der SmartApp testen möchten, können diesen unter der folgenden Adresse herunterladen: https://play.google.com/store/apps/details?id=de.florest

Abb2: Starkregenbedingte Überflutungssituation (Pfingsten 2024)
Abb3: Workflow zur Datenerfassung mithilfe der FloReST - SmartApp
Abb4: Downloadmöglichkeit für die FloReST-SmartApp
back-to-top nach oben