COSAR

Context-dependence of the societal and ecological outcomes from river ecosystem restoration

Foto: stolllab

Renaturierungsprojekte in Fließgewässern zielten bisher hauptsächlich darauf ab, lokale Gewässerabschnitte naturnah wiederherzustellen, um einer größeren Biodiversität geeignete Lebensraumbedingungen zu ermöglichen. Dabei berücksichtigen sie für gewöhnlich weder den starken Einfluss von großräumigen Umweltfaktoren (z.B. Landnutzung im Einzugsgebiet), noch gesellschaftliche Bedürfnisse und Nutzen (z.B. Freizeitnutzung).
Neuartige Konzepte, die diese Faktoren berücksichtigen wurden noch nicht an größeren Datensätzen getestet, welche allgemeine Schlussfolgerungen erlauben würden.
Im Projekt COSAR untersuchen wir deshalb ganzheitlich den Einfluss des momentanen und historischen großräumlichen Kontextes von Renaturierungen an Fließgewässern auf ökologische und gesellschaftliche Erfolgsfaktoren. Zusammen mit KollegInnen aus Frankreich, den Niederlanden und der Schweiz stellen wir ökologischen Monitoring-Daten Auswertungen von Social-Media-Posts an renaturierten Standorten gegenüber, um Rückschlüsse auf den ökologischen und gesellschaftlichen Nutzen zu ermöglichen. Dazu definieren und quantifizieren wir zuerst ökologische und gesellschaftliche Indikatoren zum Erfolg von Renaturierungen und untersuchen ihre Synergien und Zielkonflikte.
Danach ermitteln wir unter welchen historischen, biotischen, abiotischen und soziologischen Rahmenbedingungen sich Renaturierungserfolge anhand dieser Indikatoren einstellen. Somit werden die relevanten Treiber und ihre Skalen identifiziert, die für das Erreichen der Renaturierungsziele förderlich oder hinderlich sind. Daraus entwickeln wir schließlich ein Tool, das bei der Planung von Restaurierung genutzt werden kann, um das gewonnene Wissen zur Anwendung zu bringen. Zusätzlich stellen wir Faktenblätter zur Verfügung und zeigen Best-Practice-Beispiele für die Renaturierungsplanung auf. In diesem transdisziplinären Projekt legen wir Wert auf die Einbindung von Stakeholdern in allen Arbeitsschritten. Die Stakeholder aus allen am Projekt beteiligten Ländern vertreten dabei die Interessen verschiedenster Anwendergruppen im Bereich der Gewässerrenaturierung. Somit wird die praxisorientierte Forschungsrichtung des Projekts gewährleistet.
Den Praktikern im Bereich Renaturierung und der allgemeinen Öffentlichkeit stellen wir neu gewonnenes Wissen und Werkzeuge zur Verfügung, um den ökologischen und gesellschaftlichen Nutzen von Gewässerrenaturierung zu fördern, und die Ziele von Wasserrahmenrichtlinie und vieler der Sustainable Development Goals zu erreichen.

Konsortium Functioning of Hydrosystems (RiverLy), INRAE, Villeurbanne, Frankreich / Anthropized Continental Hydrosystems – Resources, Risks, Restoration (HYCAR), University of Paris-Saclay/INRAE, Antony, Frankreich / Umwelt-Campus Birkenfeld, Hochschule Trier, Birkenfeld, Deutschland / Aquatic Ecology and Water Quality Management, Environmental Research, Wageningen University, Wageningen, Niederlande / Abteilung Oberflächengewässer, Eidgenössische Anstalt für Wasserversorgung, Abwasserreinigung und Gewässerschutz, Kastanienbaum, Schweiz
Laufzeit Januar 2022 - Dezember 2024
Gefördert durch Agence Nationale de la Recherche (ANR), Frankreich / Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG), Deutschland / Ministry of Agriculture, Nature and Food Quality (LNV), Niederlande im Programm „2020 – 2021 BiodivRestore“
Fördersumme 630.000 € Anteil der Umwelt Campus Birkenfeld: 250.000 €

Projektleitung an der Hochschule Trier:

Prof. Dr. Stefan Stoll
Prof. Dr. Stefan Stoll
Professor FB Umweltplanung/Umwelttechnik - FR Umweltplanung

Kontakt

+49 6782 17-1578

Standort

Birkenfeld | Gebäude 9915 | Raum 123

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