LoRaWAN zur offenen Datenübertragung

Zielsetzung

https://ttnmapper.org/heatmap/

Intelligente Geräte wie smarte Abfalleimer, Parkplatzsensoren oder Klimamessgeräte im Weinbau kommunizieren zunehmend über das Internet. Auch Pegelstände an Bächen können bei Starkregen digital überwacht werden.

Öffentliches WLAN eignet sich dafür kaum, da es zu viel Strom verbraucht. Mobilfunk ist zwar flexibel, aber ebenfalls sehr energieintensiv. Ziel ist daher der Einsatz stromsparender Funktechnologien wie LoRaWAN.

Weitere Ziele:

  • Einführung in drahtlose IoT-Netze wie LoRaWAN™
  • Sensordaten aus ländlichen Gebieten oder ohne Stromanschluss übertragen
  • Anmeldung bei TTN und Registrierung eigener Anwendungen
  • Datenübertragung live beobachten und im Backend dekodieren
  • Optional: Integration in Cloud-Dienste wie Thingspeak
Was ist LoRaWAN

LoRaWAN steht für Long Range Wide Area Network - also ein Weitbereichsnetz mit großer Reichweite.
Damit kannst du Sensordaten über viele Kilometer versenden ohne WLAN oder Mobilfunkvertrag!

Beispiel:
Du baust smarte IoT-Geräte wie eine Wetterstation, eine CO₂-Ampel oder einen Hochwasserpegel, die draußen im Einsatz sind. Mit LoRaWAN schickt sie ihre Messwerte an einen Empfänger in der Umgebung, ganz stromsparend und kostenlos über das The Things Network (TTN).

Wie funktionierts?
  • Dein Mikrocontroller (z. B. Octopus oder Makey) misst Daten, z. B. Temperatur oder Luftqualität.

  • Diese Daten werden über ein kleines Funkmodul (LoRa) gesendet.

  • In der Nähe steht ein LoRaWAN-Gateway, das das Signal empfängt.

  • Das Gateway sendet die Daten an das Internet – genauer gesagt an TTN (The Things Network).

  • Dort kannst du sie auf einem Dashboard sehen oder an andere Plattformen (z. B. ThingSpeak oder Thingsboard) weiterleiten.

Warum ist LoRaWAN besonders?
  • Energieeffizient: Batteriebetriebene Sensoren halten oft mehrere Jahre.

  • Große Reichweite: Je nach Umgebung bis zu 10 km.

  • Offen & kostenlos: Dank TTN keine SIM-Karte oder monatlichen Gebühren.

  • Perfekt für Umwelt- und Schulprojekte: Ideal für CO2-Messungen, Wetterstationen, Bodenfeuchtigkeit, Pegel- oder Lärmmessung.

LoRaWAN mit Blöckchenprogrammierung

In der IoT-Werkstatt kannst du LoRa-Funk auch grafisch programmieren – fast wie mit Scratch:

  1. Öffne die IoT-Werkstatt-Software

  2. Wähle dein Board: Octopus (ESP8266) oder Makey (ESP32).

  3. Suche im Baukasten nach dem Bereich „IoT / LoRa“.

  4. Verwende das Blöckchen TTN (OTAA).

Die Parameter (wie DevEUI, App EUI, App Key usw.) bekommst du aus deinem TTN-Konto, wenn du dort dein Gerät registrierst. An Port und SF (Spreading-Faktor) ändern wir erst einmal nichts.

Verbindung zu TTN einrichten
  • Erstelle ein kostenloses Konto unter https://www.thethingsnetwork.org
  • Lege eine Application an (z. B. „Schulwetterstation“).

  • Füge ein Device hinzu – TTN zeigt dir die DevEUI, AppEUI und AppKey an.

  • Diese Werte trägst du in deinen Blöcken oder im C-Code-Block (bei Erweiterungen) ein.

  • Wenn alles klappt, erscheinen deine Sensordaten live in der TTN-Konsole.

Payload-Formatter nicht vergessen

Step-by-Step-Tutorial (Bildschirmaufnahme) folgt

Details zur Umsetzung

LoRaShield Funkmodul für Octopus & Makey

Da der Octopus nur über wenige I/O-Leitungen verfügt, müssen wir ein Diodennetzwerk auf dem Feather-Shield realisieren. Da auch GPIO 13 genutzt wird, sollten die Neopixel abgeschaltet werden (Jumper SJ9 durchtrennen). Jumperbelegung/Schaltplan unter Menüpunkt "Community".

TTN-Einrichtung

Registrierung:
Erstelle einen kostenlosen Account auf TheThingsNetwork.org.

Console öffnen:
Gehe in deinen persönlichen Bereich im TTN (Region Europe 1) und wähle „Add application“, um eine neue Anwendung anzulegen.

Knoten registrieren:
Wähle „Add end device“, vergib einen Namen für deinen Sensor und lasse die Device EUI automatisch generieren.
Die EUI wird im Device Overview angezeigt – du brauchst sie später für den Octopus-Code.

Programmieren

Ardublock-Programm erstellen

Im Ardublock-Baukasten „LoRaWAN™-Protokoll“ wird das OTAA-Element eingefügt. Die EUIs kopierst du direkt von TTN („Cut & Paste“-Symbol). Achte auf Duty-Cycle-Pausen zwischen Übertragungen. Verschiedene Sensorensets werden über unterschiedliche Ports unterstützt (siehe Decoder).

Echtzeitbetrieb

Nach dem Hochladen meldet sich der Sensorknoten automatisch am TTN-Gateway an (Joining) und sendet regelmäßig Daten. Diese sind im SerialMonitor sichtbar.

Decoder einrichten

Da LoRaWAN™ sehr komprimiert überträgt (z. B. als 24-Bit Integer), brauchst du im TTN-Backend einen Decoder (JavaScript), der die Werte in Klartext umwandelt. Dies geschieht unter: Applications → Umweltsensorik → Payload Format.

Echtzeit-Anwendungsdaten

Die gesendeten Sensordaten findest du unter: Applications → Umweltsensorik → Data.

Webhooks

Integration einrichten

Für automatische Weiterleitung z. B. an Thingspeak.com kannst du fertige Vorlagen und Decoder nutzen.

Was passiert in echt?

  • Der Octopus verbindet sich über LoRaWAN™ mit einem Gateway
  • Daten werden regelmäßig übertragen und erscheinen im TTN-Backend
  • Mit Decoder sichtbar als Temperatur, Luftfeuchte usw.
  • Durch geringe Energieaufnahme ist auch solarbetriebener Dauerbetrieb möglich
  • Daten können auf Wunsch direkt zu Thingspeak oder anderen Plattformen weitergeleitet werden

LoRaWAN am Beispiel Hochwasserpegel

Bitte beachten Sie: Sobald Sie sich das Video ansehen, werden Informationen darüber an Youtube/Google übermittelt. Weitere Informationen dazu finden Sie unter Google Privacy.

ToDo: Decoder Funktion und Webhooks einrichten

LoRaWAN™ is a trademark of Semtech Corporation

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