Kurzumtriebsplantagen

Die Rolle von Kurzumtriebsplantagen beim Schutz der Artenvielfalt in der Agrarlandschaft

Foto: Lara Hoffmann

Bei Kurzumtriebsplantagen handelt es sich um schnellwachsende Baumarten, wie die Pappel, die von Landwirten zum Zwecke der Energiegewinnung angebaut werden. Die Bäume werden nach etwa 8 bis 10 Jahren geerntet und zu Holzhackschnitzeln verarbeitet. Im nächsten Frühjahr treiben sie wieder aus den Stümpfen aus. Im Zuge der Energiewende wird Biomasse zur Deckung des Energiebedarfs benötigt. Aus Nachhaltigkeitsperspektive ist es wichtig, dass diese Energiegewinnung im Einklang mit dem Artenschutz vorgenommen wird oder zumindest nicht zu Lasten der Artenvielfalt geht. Dabei ist besonders Wert auf die Einflüsse von Anbauformen auf die Insektenvielfalt in der Agrarlandschaft zu legen, weil Insekten nachweislich seit den 1980er Jahren stark zurückgegangen sind und besonders auf landwirtschaftliche Veränderungen reagieren. 
Das Promotionsvorhaben hat zum Ziel, die Artengemeinschaft in Kurzumtriebsplantagen in der Agrarlandschaft zu ermitteln, um besser einschätzen zu können, ob es sich dabei um eine naturverträgliche Klimaschutzmaßnahme handelt. Zusätzlich werden noch naturverträgliche Bewirtschaftungsformen erarbeitet, die eine Stärkung von Ökosystemdienstleistungen durch Insekten in der Agrarlandschaft zum Ziel haben. Im Rahmen der Promotion werden diesbezüglich durch Feldversuche die Insekten in den Plantagen inventarisiert. Dabei kommen verschiedene Fallentypen, wie beispielsweise spezielle Malaisefallen für das Kronendach, Raupenfallen, Farbschalen, Bodenfallen und eine Klopf bzw. Schüttelprobe zum Einsatz. Die Insektenproben werden im Ökologielabor des Umwelt-Campus Birkenfeld auf Schmetterlinge und deren Raupen sowie auf Schwebfliegen quantitativ untersucht und mittels Metabarcoding-Verfahren Vorkommenslisten der gesamten Arthropodengemeinschaft erarbeitet. Die Proben aus den Kurzumtriebsplantagen werden dann mit Proben aus dem Umfeld mit anderen Landnutzungsformen verglichen (Intensivlandwirtschaft, Wald). Zusätzlich werden Sukzessionsmuster zu Insektengemeinschaften in Kurzumtriebsplantagen verschiedenen Alters untersucht.

Laufzeit Oktober 2020 - Dezember 2023
Gefördert durch Heinrich-Böll-Stiftung im Programm "Doktorandenförderung"

Projektleitung an der Hochschule Trier:

Prof. Dr. Stefan Stoll
Prof. Dr. Stefan Stoll
Professor FB Umweltplanung/Umwelttechnik - FR Umweltplanung

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Lara Hoffmann
Lara Hoffmann, M.Sc.
Doktorandin FB Umweltplanung/Umwelttechnik

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Birkenfeld | Gebäude 9925 | Raum 112

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