Physikingenieur­wesen (B.Eng.)

Die Einschreibung in den Studiengang Physikingenieurwesen ist nicht mehr möglich. Dieser Studiengang läuft aus und wird durch den neuen, breiter aufgestellten Studiengang Angewandte Naturwissenschaften und Technik ersetzt, der ab dem WS 20/21 angeboten wird.

Titelfoto Studiengangsseite Angewandte Naturwissenschaft und Technik (Bachelor)

Physikingenieurwesen ist angewandte Physik!

Der Studiengang mit dem Abschluss Bachelor of Engineering vermittelt fundierte naturwissenschaftliche Kenntnisse. Gleichzeitig lernst Du in aktuellen Forschungsprojekten, dieses Grundwissen zur praktischen Problemlösung einzusetzen. Wir arbeiten zur Zeit an neuen Oberflächen, Lithium-Ionen-Batterien, Brennstoffzellen, Sensorik und anderen aktuellen Themen, meist gemeinsam im Team mit externen Projektpartnern. Du kannst ab dem ersten Semester ins Team einsteigen, und meist können wir Dir auch eine Stelle als studentische Hilfskraft anbieten.

Auf einen Blick

Abschluss
Bachelor of Engineering (B.Eng.)

Studienbeginn
-

Regelstudienzeit
6 Semester (180 ECTS)

Zulassungsbeschränkung (N.C.)
nein

Studienort
Umwelt-Campus Birkenfeld

Praxis
Grundpraktikum, Fachpraktikum, Praxissemester (18 Wochen)

Internationalität
Auslandssemester (freiwillig)

Studiengebühren
keine (nur normale Semesterbeiträge)

Studieninhalte

Den Studierenden des naturwissenschaftlich-technischen Studiengangs werden fundierte Kenntnisse in den angewandten Naturwissenschaften vermittelt, die den unmittelbaren Einstieg ins Berufsleben in den verschiedensten technisch-physikalischen Branchen ermöglichen. Eine kleine Auswahl findet sich unter Stimmen von Absolventen weiter unten.

Eine Schwerpunktsetzung hin zu bestimmten physikalischen Anwendungen ist möglich und erwünscht. Insbesondere können vertiefende Kenntnisse im Bereich der Materialwissenschaften (funktionelle Oberflächen) und im energietechnischen Bereich (z.B. Brennstoffzellentechnologie) sowie im Bereich der Mess- und Regeltechnik und modernen Elektronik erworben werden. Kooperationen mit Instituten (z.B. INM) und Unternehmen ermöglichen hier einen engen Bezug zur beruflichen Praxis. Als Ausbildungsziel ist die Forschungs- und Entwicklungs-Kompetenz für den angestrebten Abschluss "Bachelor of Engineering" von elementarer Bedeutung. Hierbei steht die anwendungsorientierte Ausbildung im Vordergrund, welche u.a. in Übungen, Projektarbeiten und insbesondere in der Bachelorarbeit verstärkt zum Tragen kommt. Von Bedeutung ist die Vermittlung der wissenschaftlichen Methodik, welche sich in den Strukturen und didaktischen Konzepten der einzelnen Module widerspiegelt.

Neben einer weiteren fachlichen Qualifikation wird in Seminar-, Projekt- und Laborarbeiten Teamfähigkeit und vernetztes Denken erlernt. Durch Gruppenarbeiten, Tutorien, einer Sprachausbildung und Präsentationstrainings vermittelt das umweltorientierte Studium ausreichende Sozialkompetenz, die in der Berufswelt zunehmend wichtiger wird.

Aufbau des Studiums

Das sechssemestrige Studium kann regulär zum Winter- und Sommersemester aufgenommen werden. Zum Studium gehört ein 12-wöchiges Grund- und Fachpraktikum. Über die Art des Praktikums sollte, wenn möglich, vor Antritt mit dem Studiengangsbeauftragten Rücksprache gehalten werden, da dieser über die Anerkennung entscheidet. Fachlich qualifizierende Berufsausbildungen können anerkannt werden. Genaueres regelt die Ordnung für die Praktische Vorbildung.

In den ersten drei Semestern werden die obligatorischen Kernfächer (Mathematik, Physik, Chemie etc.) vermittelt. Im Verlauf des Studiums nehmen die allgemeinen Lehrinhalte ständig ab und machen einer breiteren physikalisch-technischen Ausbildung Platz. Diese Studienphase umfasst insbesondere Projekt- und Laborarbeiten sowie ein Seminar. Ab dem dritten Semester besteht die Möglichkeit der Wahl einer bestimmten Wahlpflichtfächerkombination, die die Neigung des jeweiligen Studierenden unterstützen soll.

Durch den modularen Aufbau des Studienganges ist gewährleistet, dass die Studierenden auch nach Beginn des Studiums noch den Studiengang wechseln können. Einige der Module in den ersten drei Semestern werden gemeinsam mit den technischen Bachelor-Studiengängen des Standortes gelesen, was einen Wechsel ebenfalls begünstigt.

Ein Auslandsstudium wird begrüßt. Insbesondere das fünfte Semester kann wahlweise im Ausland abgeleistet werden, wobei vor Antritt die Genehmigung eines äquivalenten Studienplans eingeholt werden muss.

Das sechste Semester ist der Praktischen Studienphase und der Bachelor-Arbeit vorbehalten. Die praktische Studienphase umfasst einen Zeitraum von 12 Wochen, in dem die während des Studiums erworbenen Qualifikationen durch fachspezifische Bearbeitung von Projekten in der Praxis angewandt und vertieft werden sollen. Die Abschlussarbeit soll zeigen, dass die Studierenden in der Lage sind, innerhalb von 9 Wochen ein Fachproblem selbstständig mit wissenschaftlichen Methoden zu bearbeiten.

Berufsperspektiven

Der Hochschulabschluss "Bachelor of Engineering" mit dem Untertitel "Physikingenieurwesen" mit dem dargestellten Qualifikationsprofil trifft in der Wirtschaft auf einen breiten Bedarf. Dies beruht vor allem darauf, dass neben den klassischen Anforderungen an die bisherigen Ingenieure vermehrt zusätzliche, breiter angelegte Anforderungen gestellt werden.

Zum einem handelt es sich hier um eine große technisch-naturwissenschaftliche Breite. Gerade die Verschlankung vieler Unternehmen und die relative Selbständigkeit kleiner Business-Einheiten haben dazu geführt, dass zunehmend Allround-Talente benötigt werden. Die hier ausgebildeten Physikingenieure/innen sollen keine Forschungsabteilungen leiten bzw. neue Technologien entwickeln; sie sollen vielmehr naturwissenschaftliche Verfahren und z.T. vorhandene Techniken in maßgeschneiderte Kundenprodukte umsetzen, technisch anspruchsvolle Apparaturen in Betrieb nehmen, warten oder kalibrieren und technisch erklärungsbedürftige Anlagen vertreiben. Ein typisches Beispiel sind Messgeräte zur Gasanalytik (Massenspektrometer, Gaschromatographen und IR-Spektrometer). Die Grundeinheiten dieser Geräte sind bei den (zumeist internationalen) Herstellerfirmen vorhanden. Es kommt für eine erfolgreiche Vermarktung der Geräte auf einen ausgezeichneten Kundenservice an. D.h. der Kunde erhält das Gerät fertig zugeschnitten auf seine Messanforderungen; hierzu gehören sowohl die technische Konfektionierung (z.B. Art der Detektoren) als auch die Einrichtung der Software. Als anderes Beispiel soll die Sensorik dienen. Sehr preiswerte Sensoren sind heute als Massenprodukte verfügbar. Es ist jedoch gerade in Deutschland eine Fülle von Unternehmen entstanden, die diese Sensoren entsprechend den Kundenanforderungen verschalten, auslesen, mit Alarmausgängen versehen, Schwellwerte vorprogrammieren und die Geräte dann als fertiges System ausliefern. Beide Beispiele erfordern ein gutes Grundverständnis der z.T. sehr anspruchsvollen physikalisch-chemischen Prinzipien, gute elektronische Grundkenntnisse, ein Grundverständnis der Hardware und die Fähigkeit, eine Kundenanwendung zu programmieren. In sehr vielen Fällen werden die Entwickler auch einen zumindest indirekten Kontakt zum Kunden haben. Weitere Beispiele sind die ersten kommerziellen Umsetzungen der Mikrosystemtechnik sowie Einsätze in der Steuer und Regeltechnik (z.B. Massenflussregler).

Nach dem Studienabschluss findet sich daher ein beruflicher Einsatz z.B. in:

  • Industrieunternehmen,
  • kleineren Technologiefirmen,
  • regionalen Niederlassungen größerer Unternehmen,
  • Forschungseinrichtungen

Hierbei sind folgende Tätigkeiten besonders hervorzuheben:

  • Erarbeitung interdisziplinärer Problemlösungen in den Bereichen Entwicklung, Produktion und Automatisierung,
  • anwendungsorientierte Entwicklung,
  • kundenorientierter Zuschnitt technischer Anlagen, insbesondere Messapparaturen,
  • technischer Vertrieb anspruchsvoller technischer Geräte und Anlagen (z.B. wissenschaftliche Messgeräte).
Qualifikationsziel des Studiengangs

Der Studiengang ermöglicht Absolventinnen und Absolventen den Erwerb eines „Bachelor of Engineering“ als ersten berufsqualifizierenden Hochschulabschluss und stellt gleichzeitig die Voraussetzung für einen entsprechenden Masterstudiengang dar.

Das Studium befähigt die Absolventinnen und Absolventen dazu, technisch-naturwissenschaftliche Fragestellungen, insbesondere stark interdisziplinäre Themengebiete, selbständig zu bearbeiten. Beispiele sind physikalisch-chemische Messprinzipien und deren Umsetzung in technischen Analysegeräten, die Steuerung und Automatisierung komplexer Anlagen, ein grundlegendes Verständnis der elektronischen Hardware in CNC-Systemen etc. Die Absolventen sind damit in der Lage, an der Schnittstelle zwischen physikalisch-chemischer Sensorik und Aktuatorik und dem menschlichen Bediener-Interface zu arbeiten. Ziel des naturwissenschaftlich-technischen Studiengangs ist es, den Studierenden fundierte Kenntnisse in den angewandten Naturwissenschaften zu vermitteln. Diese Kenntnisse vermitteln einerseits ausreichende Fachkompetenz für den unmittelbaren Einstieg ins Berufsleben in den verschiedenen technisch-physikalischen Branchen. Andererseits stellt das Studium eine hervorragende Ausgangsbasis für eine weitere Qualifizierung durch weiterführende technische Studiengänge (Master) dar.

Eine Schwerpunktsetzung hin zu bestimmten physikalischen Anwendungen ist möglich und erwünscht. Insbesondere können vertiefende Kenntnisse im Bereich der Materialwissenschaften (funktionelle Oberflächen) und im energietechnischen Bereich (z.B. Brennstoffzellen- und Batterietechnik) sowie im Bereich der Mess- und Regeltechnik und modernen Elektronik (mit eingebetteten Controllern) erworben werden. Kooperationen mit internen und externen Forschungseinrichtungen und zahlreichen regionalen und überregionalen Unternehmen ermöglichen hier einen engen Bezug zur beruflichen Praxis.

Stimmen von Absolventen

Schön und gut - aber was fängt man damit später an? Am besten lassen wir unsere Absolventinnen und Absolventen selbst sprechen.

Moritz Golembusch
Systemingenieur bei TRUMPF Lasersystems for Semiconductor Manufacturing GmbH

Tätigkeiten
Als Systemingenieur für CO2-Lasersysteme bin ich das Bindeglied zwischen Entwicklungsingenieuren, Servicetechnikern und Produktionsingenieuren. In dieser Funktion betreue ich die Produktneueinführungen und die Serienpflege bei Kunden weltweit und in Ditzingen. Neben der hohen internationalen Reisetätigkeit von ca. 30% arbeite ich in Ditzingen bei der Entwicklung der Systeme mit.

Jonas Esch
Doktorand/Wissenschaftlicher Mitarbeiter bei Hahn-Schickard

Tätigkeiten
Als wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Gruppe Energieautarke Systeme bin ich am gesamten Entwicklungsprozess von Energy-Harvesting-Systemen beteiligt. Dies beinhaltet insbesondere die Entwicklungsschritte Konzeptentwicklung, Simulation, Konstruktion, Aufbau und Test. Darüber hinaus habe ich als Projektleiter die Verantwortung für mehrere Projekte. Neben der Betreuung von Abschlussarbeiten gehören Publikationen auf nationalen und internationalen Konferenz ebenfalls zu meinen Tätigkeiten.

Amine Essafi
Product Manager bei Hexagon Manufacturing Intelligence, Frankfurt am Main und Umgebung.

Tätigkeiten
Industrielle Präzisionsmesstechnik einschließlich ultrahochgenaue Koordinatenmessgeräte aus optischer und taktiler Multisensor-Technologien, 3D Laser-Scanner und Tracker, Weißlicht-Systeme sowie Software u.a. für die Luft- und Raumfahrt, Automotive, Medizintechnik, Elektronik, Energie sowie Forschung und Entwicklung.

Manfred Schmitz
Applikationsingenieur bei Magnetische Pruefanlagen GmbH.

Tätigkeiten
In unserem Applikationslabor führe ich Machbarkeitsuntersuchungen im Bereich der Wirbelstromprüfung durch. Bei den Applikationen handelt es sich z.B. um eine Hart/Weich oder Riss-Prüfung von Nocken oder anderen elektrisch leitfähigen Bauteilen. Ist ein solcher Versuch erfolgreich trete ich mit dem Kunden in Kontakt und diskutiere die Integration der Applikation in eine Linie. Auch den weiteren Integrationsprozess begleite ich bis zur Inbetriebnahme, bzw. bis zur Schulung des Prüfpersonals.
Ein weiterer Aufgabenbereich beinhaltet den technischen Support unserer asiatischen Kollegen. Hier gebe ich Schulungen und unterstütze auch direkt vor Ort.

Matthias Käsekamp
Stellvertretender Prüfstellenleiter der Kiwa GmbH in Greven.

Tätigkeiten
Dies beinhaltet die Planung der täglichen Arbeitsabläufe im Labor sowie die gesamte Kundenkorrespondenz (Anfragen bearbeiten, Angebote erstellen, Aufträge verwalten, Berichte erstellen).
Zusätzlich habe ich noch die Verantwortung der gesamten Prüfmittel der Niederlassung in Greven. Dies umfasst die Organisation der regelmäßigen Wartung und Kalibrierung der für die Prüfzwecke verwendeten Maschinen und Geräte.
Und wenn es die Zeit noch zulässt, bin ich auch noch in den Labors tätig und ermittle, meist bei Sonderprojekten, die Materialkennwerte der Geokunststoffe selbst.

Marina Martini
MSR-Ingenieurin/MSR-Projektleiterin bei HOWATHERM Klimatecknik GmbH in Brücken.

Die Frage, die man sich zu Beginn eines Studiums immer stellt oder gestellt bekommt: „und was kannst du dann später damit machen?“ Nun, so ganz einfach ist das meist nicht beantwortet, denn es bieten sich enorm viele Möglichkeiten und unterschiedliche Einsatzbereiche – vor allem bei einem Ingenieurstudiengang. Der Physikingenieurstudiengang bietet dabei die Möglichkeit, sich sein späteres Einsatzgebiet aussuchen zu können. Hier bekommt man nämlich Einblick in ein weitaus breiteres Spektrum von technisch-physikalischen Bereichen als in vergleichbaren Studiengängen. Für mich war das Bachelorstudium in Physikingenieurwesen (B.Eng.) und das darauffolgende Masterstudium in Energietechnik (M.Sc.) ein wahres Sprungbrett ins Arbeitsleben.

Tätigkeiten
Als MSR-Ingenieurin für raumlufttechnische Anlagen (RLT-Anlagen) bin ich im Rahmen der Abwicklung von überwiegend bundesweiten Aufträgen in der Projektleitung verantwortlich für die Auslegung und Programmierung von Schaltschränken für Mess-, Steuer- und Regelungstechnik. Unsere Abteilung ist für die ordnungsgemäße Funktion der RLT-Anlagen verantwortlich und betreut parallel mehrere Projekte sowie verschiedene Projektphasen. Weiterhin sind wir zuständig für die Inbetriebnahme der Anlagen und deren spätere Wartung – somit sind wir neben der Arbeit im Büro sowie im Werk auch oft in ganz Deutschland und Umgebung unterwegs. Dafür sind unter anderem fundamentale Kenntnisse in dem Gebiet der Elektrotechnik wichtig – oft muss man auch selbst Hand anlegen! Neben der Projektbearbeitung sind wir auch in der technischen Kundenberatung sowie der Forschung und Entwicklung tätig.

Weiterführende Studiengänge

Das Studium stellt eine hervorragende Ausgangsbasis für eine weitere Qualifizierung durch weiterführende technische Studiengänge dar. Am Umwelt-Campus Birkenfeld können die folgenden Master-Studiengänge im Anschluss an einen erfolgreichen Abschluss studiert werden:

Kontakt & Beratung

Prof. Dr. Stefan Trapp
Studiengangsleiter FB Umweltplanung/Umwelttechnik - Physikingenieurwesen

Kontakt

+49 6782 17-1516

Standort

Birkenfeld | Gebäude 9916 | Raum 118

Frag die Studies

Unsere Studierenden standen einmal vor den gleichen Herausforderungen wie Sie. Sie möchten lieber auf deren Erfahrungen zurückgreifen und Ihre Fragen direkt an Studierende stellen? Kein Problem, schreiben Sie einfach eine E-Mail an:

frag-die-studies(at)umwelt-campus.de

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